IAB-Wissenschaftstage: Premiere gelungen
Erstmals nach der Fusion der Institute IFF und FITR zum IAB Weimar fanden in diesem Jahr die „IFF-Fachtagung“ und der „Rohrbau-Kongress“ gleichzeitig als „IAB-Wissenschaftstage“ statt. Unter diesem gemeinsamen Label wird die Veranstaltung auch in Zukunft jeweils zum Jahresende stattfinden.
An bewährtem Ort, im Leonardo Hotel Weimar, erstmals allerdings in vier Sälen gleichzeitig, standen insgesamt 64 Vorträge auf dem Programm, unterteilt in die Podien „Baustoffe – Building materials“, „Simulation“, „Gas/Wasser – Gas/water“ und „Abwasser – Wastewater“ am ersten Veranstaltungstag sowie die Podien „Verfahren/Ausrüstungen – Processes/equipment“, „Betonwaren/Betonfertigteile – Concrete products/precast elements“, „Energie – energy“ und „Fernwärme – District heating“ am zweiten Veranstaltungstag.
Laut Veranstalter kamen mehr als 300 Teilnehmer nach Weimar, um Vorträge zu hören, sich an den Ständen der 31 Aussteller über Produkte, Dienstleistungen und Trends zu informieren und um sich untereinander über die Entwicklung im eigenen Branchensegment auszutauschen.
Aerogele und Schallwellen
Das Programm der IAB-Wissenschaftstage setzt bewusst auf eine „gute Mischung“ aus Vorträgen aus der Wissenschaft und aus der industriellen Praxis. Beim Podium „Baustoffe – Building materials“ ging es um den chemischen Angriff auf Beton und um die Bedeutung neuer Technologien für die Betonproduktion; außerdem wurden konkrete Produktentwicklungen aus Beton vorgestellt. In seinem Vortrag diskutierte Dr.-Ing. Alexander Hub von der Universität Stuttgart Aerogele als Zuschlag für Leichtbetone. Das industriell produzierte Granulat hat eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit, ist hochporös und nimmt dennoch kein Wasser auf. Mit Aerogelen lässt sich die Dämmwirkung von Leichtbetonen erheblich steigern; gleichzeitig lässt sich die Festigkeit optimieren.
Das Podium „Verfahren/Ausrüstungen – Processes/equipment“ – nomen est omen – informierte über Neuentwicklungen von Maschinen und Anlagen für die Betonherstellung. Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht von der Universität Stuttgart ging in seinem Vortrag auf Chancen und Potenziale innovativer Mischsysteme ein. Dr.-Ing. Kais Mehiri vom französischen Forschungszentrum der Betonindustrie (Centre d’Études et de Recherches de l’Industrie du Béton, CERIB) stellte Vibritys vor, eine Vorrichtung zur Verdichtung von Beton mithilfe von Schallwellen.
Wohnraum für Peru
In den Programm-Bereichen „Betonwaren/Betonfertigteile“ und „Verfahren/Ausrüstungen“ referierten sechs Vertreter der Zulieferindustrie über aktuelle Projekte und Entwicklungen: Dipl.-Ing. Holger Stichel von der Kobra Formen GmbH berichtete über Trends im Formenbau, unter anderem über Möglichkeiten der Bearbeitung aller sechs Seiten von Betonplatten. Konrad Hübner von der Sommer Anlagentechnik GmbH veranschaulichte den Tagungsteilnehmern die Vorteile der voll automatisierten Produktion von Sandwichelementen. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Reymann von der Ratec GmbH präsentierte in seinem Vortrag ein beeindruckendes Wohnungsbau-Projekt mit Raummodulen aus gepumptem selbstverdichtendem Beton (SVB) in Peru.
Gleich drei Vorträge beleuchteten Trends im Bereich Bewehrungs- und Verankerungstechnik: Dr.-Ing. Christian Kulas von der Solidian GmbH sprach über „textile Hochleistungsbewehrungen für dünne und leichte Betonkonstruktionen“, Dr.-Ing. Johannes Furche von der Filigran Trägersysteme GmbH & Co. KG über die von seinem Unternehmen entwickelte Durchstanzbewehrung für Filigrandecken und Dr.-Ing. Thorsten Heidolf von der Halfen GmbH stellten den Teilnehmern neue Anschlüsse für Balkone mit Europäischer Technischer Zulassung vor.
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