Neue Bahnanbindung für östliche Vororte von Perth
Die Realisierung der Bahnlinie Forrestfield-Airport Link verbessert die Anbindung der östlichen Vororte der australischen Stadt Perth an den öffentlichen Nahverkehr und sorgt dabei für eine Entlastung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur – nicht zuletzt mit Blick auf die erwarteten steigenden Fahrgastzahlen.
Bis zum Jahr 2021 soll der Forrestfield-Airport Link auf dem Vorort-Bahnnetz täglich 20.000 Fahrgäste befördern, bis zum Jahr 2031 soll diese Zahl auf 29.000 steigen. Die neue Bahnlinie umfasst die in strategisch günstiger Lage errichteten Haltepunkte Redcliffe, Airport Central und Forrestfield. Sie wird den Straßenverkehr entlasten, Fahrzeiten verkürzen und den weiteren Ausbau des Flughafens Perth ermöglichen. Darüber hinaus ergibt sich für in- und ausländische Touristen eine bessere Anbindung des Flughafens an die Stadt.
Leuchtturmprojekt für Boral
Der Forrestfield-Airport Link wird von dem Joint Venture Salini Impregilo-NRW (SI-NRW) im Auftrag der westaustralischen Behörde für den öffentlichen Nahverkehr geplant und errichtet. SI-NRW fühlt sich im Rahmen des Projekts der Unterstützung ortsansässiger Unternehmen verpflichtet und hat daher die Lieferung des Betons für die Tübbinge an Boral Australia vergeben.
Der Forrestfield-Airport Link ist eines der richtungweisenden Projekte zur Weiterentwicklung des ÖPNV in Westaustralien. Für die Bahnlinie wurden zwei 8 km lange Tunnelröhren durch Lockergestein unter dem Grundwasserspiegel vorgetrieben. Die Röhren bestehen aus insgesamt 9.000 Betonringen und 54.000 Segmenten. Das Projekt umfasst Bahn/Bus-Umsteigemöglichkeiten in Redcliffe und Forrestfield, Tunnelquerungen und Evakuierungsschächte, Gleisanlagen und Bahnbetriebssysteme sowie die drei neuen Bahnhöfe Redcliffe, Airport Central und Forrestfield.
Boral wurde mit der Lieferung von mehr als 180.000 m3 Beton für das Projekt beauftragt. Davon werden ca. 87.000 m3 feuerbeständiger Spezialbeton über eine eigens errichtete Dosieranlage für die Vorfertigung der 54.000 Tübbinge bereitgestellt. Die 8 km langen Tunnelröhren werden an das bestehende Bahnnetz angebunden und verkürzen nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2020 die Fahrzeit von der Innenstadt nach Forrestfield und zum östlich von Perth gelegenen Flughafen um mehr als die Hälfte.
Ausgehend von der bereits bestehenden Geschäftsbeziehung mit SI-NRW liefert Boral weitere 93.000 m3 Beton für die Errichtung eines überirdischen und zweier unterirdischer Bahnhöfe sowie der damit verbundenen Bauwerke. Diese Arbeiten haben im November 2016 begonnen.
Hochmoderne Tübbingproduktion
Für die Lieferung des Betons und die Vorfertigung der Tübbinge haben SI-NRW und Boral Construction Materials eine Lagerhalle in Forrestfield umgebaut. Die fertigen Tübbinge werden per Lkw zum Zwischenlager auf der Baustelle in Forrestfield transportiert und von dort den Tunnelvortriebsmaschinen zugeführt.
Marcantonini Concrete Technology Italy (MCT Italy) ist mit seinem in Adelaide ansässigen australischen Partner Bennett Equipment eine enge Kooperation eingegangen und hat im Rahmen dieser Partnerschaft eine speziell an die Herstellung des Betons für die Tübbinge angepasste Dosieranlage an Boral ausgeliefert.
Der Beton erfüllt einen hohen Qualitätsstandard und enthält 40 kg Stahl- und 1,5 kg Polypropylen-Fasern pro Kubikmeter. Zur Dosierung dient ein Planetenmischer No. 2 Eurostar 3000/2000. Der Beton wurde einer Reihe von Prüfungen unterzogen, um die zuverlässige Erfüllung der Anforderungen an Festigkeit und Dauerhaftigkeit zu gewährleisten.
Sehr enge Toleranzen von unter 1 % für alle dosierten Komponenten sicherten auch bei anspruchsvollsten Prüfungen den Erfolg, darunter in Deutschland und Australien durchgeführte Brandversuche.
Unterstützung für australische Fertigteilhersteller
Dazu Carl Wildman, Manager von Bennett Equipment: „Alle drei beteiligten Unternehmen, MCT Italy, Bennett Equipment und Boral, haben bei diesem schlüsselfertigen Projekt bei der Organisation der Baustellenabläufe, der Errichtung und der Bereitstellung von Hebetechnik sehr gute Arbeit geleistet. Der Kunde hat uns vom ersten Tag an sehr kooperativ unterstützt – unter solchen Bedingungen wird jedes Projekt zum Erfolg, und es entstehen langfristige Partnerschaften“.
Gabriele Falchetti, Executive Australia Sales Manager bei MCT Italy, ergänzt: „Die kürzlich in Perth installierte Dosieranlage steht exemplarisch für unsere kundenorientierten Lösungen mit qualitativ hochwertigen Komponenten – eine echte Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Die von Boral zur Erfüllung der Anforderungen von SI-NRW und der australischen Normen vorgegebenen sehr engen Toleranzen waren für uns eine Herausforderung, und wir sind auf jeden Fall sehr stolz auf die hochmoderne Anlage, die wir nach Westaustralien geliefert haben“.
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