Neue Mischanlage für Faserbetonwerk Capremib
Der französische Betonhersteller Capremib hat im vergangenen Jahr am Standort in Cormicy, Nordfrankreich, ein neues Betonwerk in Betrieb genommen. Die Anlage wurde von der Kniele GmbH unter französischer Vertretung BSC-BetonStoneConsulting speziell für die Herstellung von faserverstärktem Beton konzipiert.
Die neue Mischanlage bringt Capremib auf einen hohen Entwicklungsstand. Lange Zeit war es der Wunsch, sich als Player mit Faserbeton zu etablieren. Im alten Werk in Cormicy wurden bereits viele verschiedene Rezepturen mit herkömmlichen Betonen gefahren. Aufgrund der hohen Auslastung war es jedoch nicht möglich, ausführliche Mischversuche mit Fasern durchzuführen.
Mitte des Jahres 2020 begannen die Arbeiten des Neubaus einer 250 m² großen Produktionshalle, in der auch die Betonmischanlage integriert ist. „Die neue Anlage ist für die Herstellung von faserverstärktem Beton vorgesehen“, unterstreicht Clément Blanc, CEO von Capremib. „Das neue Betonwerk ist ein technisches Kraftpaket, mit welchem wir auch neue Rezepturen für Sonderbetone testen sowie kleine Mengen herstellen können.“
Zukünftig möchte Capremib auch in weitere Märke einsteigen, wie zum Beispiel mit der Herstellung von feuerfesten Betonen. Dies ist mit dem neuen Konusmischer ebenfalls möglich. Beim französischen Mega-Projekt „Grand Paris“ wird bevorzugt faserverstärkter Beton eingesetzt. Auch aus diesem Grund werden in Frankreich die Weichen zur Norm gestellt für den lange verbotenen Faserbeton.
Betonmischanlage von
Kniele-BSC
Die gesamte Anlagenkonzeption inklusive Fertigung und Montage wurde von Kniele in Zusammenarbeit mit BSC durchgeführt. Als Herzstück der neuen Mischanlage dient der Kniele Konusmischer KKM mit einer Ausstoßmenge von 750 Litern. Aufgrund seiner trichterförmigen Bauweise und einem speziellen Rührwerk können Kleinstmengen hergestellt werden bis 10 % des Gesamtvolumens. Auch diese Eigenschaft war einer der Hauptgründe, weshalb sich Capremib für einen Konusmischer von Kniele entschieden hat.
Ausgerüstet ist der Mischer mit einer Hochdruckreinigungsanlage für eine schnelle Reinigung bei Farb- oder kompletten Produktwechseln – ein weiterer großer Vorteil des KKM. Um die Flexibilität der Anlage zu erhöhen, wurden zwei Faserdosiergeräte installiert. Über ein Zubringerband werden die Fasern in dem Mischer gefördert. Zuschläge sind in mehreren Zuschlagstoffboxen aus Stahl gelagert. Aufgrund der Feinheit des Materials und der geforderten Reproduzierbarkeit ist ein ultrapräzises Dosieren notwendig. Eine verfahrbare Waage unterhalb des Reihensilos übergibt das Material in den Aufzugskübel, welcher den Mischer beschickt.
Zwei Big-Bag-Stationen wurden ebenfalls integriert, um die Verwendung von Fertigmischgütern zu ermöglichen. Capremib gewährt die schnellen Wechsel der Zuschläge und somit schnelle Produktwechsel. Zwei Doppelkammer-Zementsilos dienen zur Lagerung weiterer vier Bindemittel oder pulverförmigen Materialien.
BSI-Fasern von Eiffage
Für den faserverstärkten Beton hat sich Capremib für BSI-Fasern der Eiffage-Gruppe entschieden. Dies sind spezielle Synthetikfasern für Ultrahochfeste Betone. Heutzutage können relativ wenige Hersteller diese Technologie nutzen – Eiffage hat in der Vergangenheit jedoch ein breites Spektrum für Lösungswege erarbeitet.
Für die Rezeptur von Capremib wird BSI in Form einer Zementvormischung geliefert. Zu dieser werden dann die anderen Bestandteile untergemischt. Sand in verschiedenen Korngrößen, Zusatzmittel in flüssiger Form und Fasern. Neben dem UHPC stellt Capremib Betone mit ihrer firmeneigenen Rezeptur namens Capremix her.
Die neue Betonmischanlage von Kniele-BSC komplettiert das Hauptwerk in Cormicy. Für die Erweiterung des Werks wurde vorab eine zusätzliche überdachte Halle mit rund 400 m² errichtet. „Diese wird ausschließlich für die Herstellung von Faserbeton verwendet“, bestätigt Clément Blanc. Just nach der Inbetriebnahme wurden die ersten Fertigteile für den Wiederaufbau der Célestin-Philbois-Brücke in Troyes produziert. „Diese ist wohl eine der ersten Brücken, die jemals aus Faserbeton gebaut wurde. Anschließend wurden Brückenplatten aus grauem Faserbeton für die Gerstheim-Brücke an der Grenze zu Deutschland hergestellt. Mit einer Stärke von 30 cm ermöglichen diese eine allgemeine Aufhellung bestimmter Elemente der Gesamtstruktur.“