Neuer Datenstandard für die Betonfertigteilindustrie
Mit dem Ziel, eine branchenweit einheitliche Basis zur Prozessoptimierung und Informationsverteilung für die gesamte Betonfertigteilindustrie zu schaffen, haben sich auf Initiative der FDU Anfang des letzten Jahres alle wesentlichen Softwareentwickler im Bereich CAD und MES in einer eigenen Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Unter der Schirmherrschaft der BuildingSmart wurden in mehreren Expertengruppen die dafür notwendige Datenstruktur geschaffen sowie die Standards definiert.
Erstes fertigteilspezifisches Datenformat
Die neue Schnittstelle IFC4precast beinhaltet als erstes fertigteilspezifisches Datenformat sämtliche 3D Modellinformationen inklusiver vollständiger Geometrien. Zusätzlich ist damit erstmals eine eindeutige Zuordnung von Fertigteilen möglich.
Die drei Arbeitsgruppensprecher Benno Strack (FDU), Werner Maresch (Precast Software Engineering) und Stefan Maier (RIB SAA Software Engineering) können bereits nach eineinhalb Jahren auf den ersten erfolgreich absolvierten Testbetrieb verweisen. Die FDU konnte in mehreren Standorten die ersten Elementdecken und Elementwände softwareunabhängig auf Basis des neuen Datenstandards IFC4precast produzieren.
Benno Strack, Leiter der Prozessleittechnik MES bei der FDU, beschreibt die wesentlichen Vorteile wie folgt: „Die neue Schnittstelle IFC4precast wird uns eine erhebliche Ersparnis entlang des gesamten Planungs- und Produktionsprozesses ermöglichen“.
„Mit der neuen Datenbasis IFC4precast gehören Schnittstellenproblematiken aufgrund unterschiedlicher Datenformate und werkspezifischen Konfigurationen endgültig der Vergangenheit an“, freute sich Werner Maresch, Geschäftsführer der Precast Software Engineering GmbH und fügt hinzu: „Durch die vollständige und detaillierte Übergabe der Geometrieinformationen wird mit IFC4precast die Grundlage für den Datenaustausch im Bereich Betonfertigteilindustrie gelegt. Die IFC4precast garantiert damit auch in Zukunft den qualitativ hochwertigsten Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen IT-Systemen. Ganz nach dem Motto: Die Zukunft nicht nur vorhersehen, sondern sie zu ermöglichen.“
Stefan Maier, Vizepräsident von RIB SAA Software Engineering, ergänzt: „Ziel ist es, den modernen OpenBIM Gedanken und Datenfluss, dem mit bestehenden Schnittstellen Grenzen gesetzt sind, auch in der Produktion und Planung von Fertigteilbetrieben zu unterstützen. Der zukünftig höhere Datengehalt ermöglicht dem MES System eine noch bessere Optimierung und Effizienzsteigerung der Produktion.“
Ergebnisse auf Engineering Days präsentiert
Auf den diesjährigen Engineering Days, dem Fachkongress für die Betonfertigteilindustrie, wurden Ende November in Wien die Ergebnisse der Arbeitsgruppe präsentiert sowie über die Erfahrungen aus dem ersten erfolgreichen Testbetrieb bei der FDU berichtet.
Mit der Implementierung des neuen Datenformats in die jeweiligen Planungs- und Produktionsoberflächen ist das Gremium jedoch noch lange nicht am Ende angelangt. Neben den laufenden Weiterentwicklungen der Schnittstelle soll als nächster Schritt der Expertenkreis in Richtung ERP Systementwickler erweitert werden.
Mitglieder des Gremiums sind: RIB SAA Software Engineering GmbH, BWB Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG, Precast Software Engineering GmbH, IDAT GmbH, Progress Group GmbH, Unitechnik Systems GmbH, AEC 3 Deutschland GmbH, Trimble.
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