Projektstart: Sekundärrohstoffe für Betonfertigteile
Das EU-Förderprojekt SeRaMCo, „Secondary Raw Materials for Concrete Precast Products”, startete kürzlich unter der Beteiligung des SySpro-Gründungsmitglieds Beton-Betz GmbH als Hauptpartner.
Der Bausektor ist einer der rohstoffintensivsten Industriesektoren der EU. Hier werden rund 50 % der verfügbaren Primärrohstoffe eingesetzt. Obwohl es bereits Möglichkeiten für die Nutzung wiederverwertbarer Materialien von Bauabfällen aus Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik gibt, ist dies weit entfernt davon, zentrales Leitbild in Europa zu sein: Bisher werden nur etwa 4 % der Bauabfälle weiterverwertet. Mit Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden haben sich fünf nordwesteuropäische Länder die Optimierung der Wiederverwertung von Materialien und die Schonung der natürlichen Ressourcen zur Aufgabe gemacht.
EU-Förderprojekt SeRaMCo
Damit sind die Handelnden im Baugewerbe mit der Herausforderung konfrontiert, ihre wiederverwertbaren Produkte auf dem Markt zu platzieren. Genau hier setzt das EU-Förderprojekt SeRaMCo an. Ziel ist das sogenannte „Upcycling“ von Bauabfällen aus Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik, das heißt die Umwandlung der Bauabfälle in neuwertige Produkte. Dabei sollen Betonfertigteile, Betonwaren und Zemente aus Sekundärrohstoffen unter der Voraussetzung entwickelt werden, dass sie mit klassischen Produkten hinsichtlich Preis und Qualität vergleichbar sind und somit einen positiven Beitrag für den Wirtschaftskreislauf erzielen können.
Eines der Ziele wird sein, herauszufinden, welche Perspektiven sich zukünftig für das Baustoffrecycling und die Kreislaufwirtschaft Bau vor dem Hintergrund der geplanten Mantelverordnung/Ersatzbaustoffverordnung ergeben. Die Hauptfragestellung besteht darin, ob eine Verlagerung hin zu mehr Deponierung oder hin zu eher geschlossenen Stoffkreisläufen stattfinden wird.
Namhafte Projektpartner
Für konkrete Ergebnisse arbeiten namhafte Experten aus den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft eng zusammen; Projektleiter ist das Institut für Massivbau der TU Kaiserslautern. Dazu kommen zehn Partner, drei Sub-Partner sowie drei assoziierte Partner aus den fünf eingangs genannten Ländern. Die Beton-Betz GmbH, eines der Gründungsmitglieder der SySpro-Gruppe Betonfertigteile e. V., ist Hauptpartner des EU-Förderprojekts und somit federführend im Projekt tätig. Bernd Betz, Geschäftsführer der Beton-Betz GmbH, engagiert sich persönlich für die Realisierung von Recyclingbeton als Fortsetzung des Themas Umweltdeklaration für Betonfertigteildecken, für die er schon lange eine Vorreiterrolle übernommen hat.
SySpro/Beton-Betz mit Vorreiterrolle
Die SySpro-Gruppe Betonfertigteile e. V. mit ihren 15 Standorten ist ein Garant dafür, dass die Projektergebnisse im Anschluss direkt und schnell umgesetzt werden können. Durch Beton-Betz ist sie von Beginn an in das Projekt eingebunden und kann mit ihrem großen Marktanteil dafür Sorge tragen, dass zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für Prototypen und weitere Projekterkenntnisse realisiert werden.
Kickoff-Meeting des europäischen Projekts war am 15. Juni 2017. Die Fördersumme beträgt 4,37 Mio. Euro. Bis 2020 sollen erste Pilotvorhaben folgen, die auch die bisherigen Grenzen ausweiten. SeRaMCo will die Endprodukte in drei Pilotregionen testen, in Belgien, Deutschland und Frankreich.
Erwartete Projektergebnisse
» Spitzentechnologie für die innovative Aufbereitung der Baustellenabfälle und Zementproduktion
» Entwicklung und Prüfung experimenteller „Proofs of Concept“ (Evaluierung der prinzipiellen Durchführbarkeit und ggf. Entwicklung von Prototypen)
» Validierung und Vermarktung von Betonfertigteil-Prototypen in öffentlichen städtischen Arealen