Qualitätsmanagement für den Koralmtunnel
Das von der VMT GmbH entwickelte und von der Herrenknecht Formwork Technology GmbH eingesetzte „Segment Documentation System“ (SDS) verbessert laut Anbieterangabe signifikant das Qualitätsmanagement der modernen Tübbing-produktion. Das SDS verknüpft zur verbesserten Kontrolle die einzelnen Produktionsabschnitte zu einer übersichtlichen Prozesskette. Bereits bei der Herstellung der Tübbinge in der Feldfabrik oder im Fertigteilwerk beginnt die Datenaufnahme und -verwaltung, sie begleitet alle Transportwege und Umschlagplätze und endet beim dokumentierten Einbau der Segmente durch die Tunnelbohrmaschine.
Beispiel Koralmtunnel
Nach dem erfolgreichen Einsatz und positiven Erfahrungen mit dem SDS bei den Projekten STEP in Abu Dhabi und der Prager Metro in der Tschechischen Republik stellt der Bau des 32,8 km langen Koralmtunnels in Österreich eine besondere Herausforderung dar.
Das von Strabag AG und Jäger Bau ausgeführte Gemeinschaftsprojekt der ÖBB Infrastruktur wurde im Januar 2011 in Angriff genommen, der kontinuierliche Tunnelvortrieb begann im November 2012. Für die 17,1 km lange Südröhre und die 15,6 km lange Nordröhre produzierte die ARGE KAT2 in zwei Werken auf dem Baustellengelände insgesamt 120.750 Fertigteile mit einem Frischbetonvolumen von mehr als 420.000 m³, davon 103.500 Tübbing-Segmente mit einem Einzelgewicht von jeweils 8 t und 17.250 Sohlsegmente á 13,5 t. Bei einem Außendurchmesser von 9,5 m betrug die Tübbingdicke 350 mm.
Die Herrenknecht Formwork Technology GmbH, Schwanau, unterstützte die Produktion maßgeblich mit insgesamt 16 Satz Tübbingschalungen, zwei Tübbingumlaufanlagen einschließlich Betoniereinrichtung, Härtetunnel, Heizsystem und Vakuumhebegerät mit 90°-Dreheinrichtung sowie Ausfahrlinie mit Dichtungspressrahmen, Kipptisch und mechanischer Zange und der kompletten SDS-Modulreihe die Produktion maßgeblich.
Modularer Aufbau
Eine umfassende Datensammlung, von der Herstellung bis zum Einbau, bildet die Basis für die spätere Datenanalyse und ermöglicht Kontrolle und Steuerung des Produktionsprozesses, die Archivierung der Daten sowie Datenstatistiken zur umfangreichen Kosten- und Massenkontrolle. Sämtliche Tätigkeiten, wie beispielweise Bewehrungsproduktion, Kontrolle Schalung/Bewehrungskorb, Betonieren, Aushärtedauer und -temperatur, Ausschalzeitpunkt, Ein- und Auslagern werden erfasst und den Anforderungen des Kunden entsprechend dokumentiert und ausgewertet. Während der Erfassung werden die Daten durch im System hinterlegte Abfragen ausgewertet, um mögliche Produktionsfehler frühzeitig zu verhindern.
Um allen Kundenanforderungen und Projektgegebenheiten gerecht zu werden, ist das SDS modular aufgebaut. Neben dem Modul SDS.production können für die Grundanforderungen der Tübbingherstellung mehrere Zusatzmodule für die Bewehrungsproduktion, Lagerverwaltung und so weiter ausgewählt werden.
Standproduktion und Umlaufanlage
Das SDS kann sowohl für die Standproduktion als auch mit einer Umlaufanlage eingesetzt werden. Die Daten werden mit Scanner an definierten Stellen in der Produktion und im Lager erfasst. Ergänzende Daten werden mit verschiedenen Schnittstellen zur Betonherstellung, Heizung oder Umlaufanlagensteuerung und so weiter erfasst. Eine eindeutige Identifikationsnummer ordnet die gesammelten Daten dem jeweiligen Tübbing-Datensatz zur späteren Auswertung zu. Ziele der Datenerfassung und Auswertung sind die Sammlung der Daten zur Qualitätssicherung und Erstellung unterschiedlicher Reports sowie der Vergleich der Soll-/Ist-Massen zur Kostenkontrolle, Materialdisposition und Produktionsplanung.
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