Schau auf die Rohre!
Rund 215.000 km öffentliche Kanal- und Trinkwassernetze wurden in den vergangenen Jahrzehnten unter Bayerns Städten und Gemeinden verlegt. Die öffentlichen Leitungsnetze stellen in der Regel das größte Anlagevermögen einer Kommune dar. Wert und Zustand der Leitungssysteme sind jedoch kaum in der öffentlichen Wahrnehmung präsent. Doch Rohre haben ein „Ablaufdatum“ und müssen regelmäßig untersucht und in der Regel spätestens nach 50 - 80 Jahren – je nach Material und Betriebsbedingungen – erneuert werden. Geschieht das nicht, droht eine Häufung von Schäden und dadurch steigen auch die Kosten. Untersuchungen des Bayerischen Landesamts für Umwelt zufolge müssen 10 - 15 % der kommunalen Trinkwasser- und Abwassernetze in den kommenden Jahren saniert werden. Dazu kommt ein Sanierungsbedarf im Bereich der privaten Abwasserleitungen – denn ein neuer öffentlicher Kanal nützt wenig, wenn die damit verbundenen Grundstücksentwässerungsanlagen undicht sind. Neben den Kommunen und Netzbetreibern muss auch die Bevölkerung für die Leitungsinstandhaltung sensibilisiert werden. Deshalb hat der Freistaat Bayern gemeinsam mit dem Bayerischen Gemeindetag, dem Bayerischen Städtetag und den Fachverbänden der Wasserwirtschaft (VBEW, DVGW, VKU, DWA) die Informationskampagne „Schau auf die Rohre“ für den Erhalt der Trinkwasser- und Abwassernetze ins Leben gerufen. Im Rahmen der Informationskampagne „Schau auf die Rohre“ werden der bayerischen Bevölkerung die wichtigen Aufgaben rund um den Erhalt des bayerischen Leitungsnetzes vermittelt. Ausgewählte Kommunen und Netzbetreiber zeigen darüber hinaus, wie die Instandhaltung von Kanal- und Trinkwasserleitungen effizient vorangetrieben werden kann.