Stadthaus mittels Leichtbeton neu interpretiert
Ein klarer, schlichter Kubus, der kontrastreich und dennoch in sich stimmig wirkt – so präsentiert sich das neue Büro- und Wohnhaus der Flosundk architektur+urbanistik GmbH in Saarbrücken. Der fünfstöckige Flachdachbau am Mügelsberg setzt nicht nur für sich, sondern auch im städtebaulichen Kontext neue Maßstäbe: „Uns ging es darum, mit dem Gebäude ein echtes Stadthaus zu schaffen, das in sich das kombinierte Wohnen und Arbeiten ermöglicht und so ein rund um die Uhr belebtes Objekt darstellt. Damit wird es im städtebaulichen Kontext zu einem Teil der Stadt, das nicht nur zu bestimmten Zeiten, sondern eben immer funktioniert“, erklärt Architekt Jens Stahnke von der Flosundk architektur+urbanistik GmbH.
Gleichzeitig interpretieren die Form und Funktion des neuen Objekts auch das Gebäudeumfeld neu, das hier aus einer unter Denkmalschutz stehenden Berufsschule aus den 1950er Jahren und einem Wohngebäude aus dem 19. Jahrhundert mit Erkern und Mansarddach besteht.
Klare Entscheidung für Liapor-Leichtbeton
Errichtet wurde das neue Büro- und Wohngebäude aus Liapor-Leichtbeton in Sichtbetonoptik in einer Wandstärke von 50 cm. Die Entscheidung für den Baustoff hatte dabei viele gute Gründe. „Wir wollten zeigen, dass sich mit dem Liapor-Leichtbeton ein Höchstmaß an Wohn- und Nutzungskomfort schaffen lässt – mit exklusivem Raumklima und einer besonderen Material-ehrlichkeit, was an sich so auch für einen neuen Qualitätsstandard steht“, so Stahnke. Daneben ließ sich in der vorliegenden Wandstärke und mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,36 W/mK auch die geforderte Wärmedämmung gemäß der geltenden EnEV 2014 umsetzen, und zwar ganz bewusst und wie geplant ohne zusätzliches Wärmedämmverbundsystem.
„Die gewählte Mächtigkeit passt außerdem perfekt zur Gebäudeproportion und sorgt für ein ausgeglichenes Verhältnis von Konstruktions-, Nutz- und Wohnflächen“, so Stahnke. Nicht zuletzt überzeugte der Liapor-Leichtbeton auch unter ökologischen Gesichtspunkten: „Wichtig waren uns auch die Umweltverträglichkeit des Baustoffs und die entsprechende Recyclingfähigkeit des Materials“, so der Architekt. „Und hier sprach alles für den verwendeten Liapor-Leichtbeton, der diese Anforderungen von der Herstellung bis zur Entsorgung erfüllt.“
Individuelle Gestaltungsoptik
Die Sichtbetonoptik des Liapor-Leichtbetons wurde bei den Außenwänden mittels einer horizontalen Brettschalung umgesetzt, während die Betonage des Innenbereichs mit besonders glatten, großformatigen Schal-tafeln erfolgte. „Damit wollten wir die Leistungsfähigkeit des Materials zeigen und demon-strieren, welch unterschiedliche Optiken realisierbar sind“, so Stahnke. Besonderes Augenmerk wurde in jedem Bereich auf ein besonders einheitliches Erscheinungsbild gelegt. Insgesamt kamen rund 170 m³ eines LC12/13 zum Einsatz. Die Rezeptur wurde in enger Zusammenarbeit von Liapor und der Dyckerhoff Beton GmbH & Co. KG in Saarbrücken entwickelt, die den Liapor-Leichtbeton herstellte und lieferte. Den Einbau übernahm die Z-Bau Bauunternehmung GmbH in Friedrichsthal.
Nach der Rohbauerstellung zwischen Juni und November 2015 wurde das neue Büro- und Wohnhaus im September 2016 in Betrieb genommen. „Das Ergebnis hat unsere Erwartungen übertroffen“, resümiert Stahnke. „Die Sichtbeton-Oberflächen sind unglaublich lebendig und sorgen für ein überaus warmes, angenehmes Ambiente. Dazu kommen die wirklich überraschend zahlreichen, äußerst positiven Reaktionen und Rückmeldungen von Kollegen, Nachbarn und Passanten.“