Wegweisende Sandwichwandanlage lässt Oase aufblühen
Eine neue Elematic-Anlage in Buenos Aires liefert die Sandwichwände für ein neues Projekt, bei dem ein ehemaliger Steinbruch zu einer neuen grünen Siedlung werden soll.
Wie verwandelt man ein Loch in der Erde in eine nachhaltige, lebenswerte und bezahlbare städtische Oase? Und wie schafft man das in einem Land wie Argentinien, wo qualifizierte Arbeitskräfte knapp sind und eine hohe Inflationsrate schnell den Wert einer Investition aufzehrt?
Mit dieser Frage musste sich das argentinische Bauunternehmen OCSA auseinandersetzen als es das Projekt „Cantera Urbana“ übernommen hatte.
Ein nachhaltiges urbanes Zentrum mit Modellcharakter
„Cantera Urbana“, was städtischer Steinbruch bedeutet, ist ein ambitioniertes Entwicklungsprojekt, bei dem ein über 5 ha großer ehemaliger Steinbruch in La Plata, der Hauptstadt der Provinz Buenos Aires, zu einem üppig begrünten und nachhaltigen Wohn-, Gewerbe- und Freizeitgebiet werden soll.
„Es war ein 20 m tiefes Loch mitten in der Stadt. Es war furchtbar“, schildert Natalia Larocca, Direktorin der Geschäfts- und Projektleitung bei OCSA. „Das wollen wir jetzt in etwas Schönes verwandeln.“
Die Vision hierbei ist, einen ungenutzten Teil der Stadt in ein umweltfreundliches urbanes Zentrum mit Modellcharakter umzuwandeln, mit einer ausgewogenen Verteilung von Gebäuden und öffentlichen Parkflächen. Bei der Planung werden die klimatischen Bedingungen der Region mit großen Wasserreservoirs und Vegetation im sonnenreichsten Gebiet maximal ausgenutzt.
Finanziell tragfähiges Bauen von mehr als 300 Mehrfamilienhäusern, fünf öffentlichen Parks und 23.000 m² Gewerbefläche ist in Argentinien jedoch nicht ohne weiteres möglich. Das Land leidet unter einer galoppierenden Inflation und hohen Zinsen sowie einem Mangel an qualifizierten Bauarbeitern.
Hier war innovatives Denken nötig. Könnte die Betonfertigteiltechnologie die Antwort auf OCSAs Fragen sein?
Finnische Technologie genau das Richtige
Nach Besuchen und Bewertung einer langen Liste von Unternehmen aus Europa sowie Lateinamerika reiste eine Delegation von OCSA im Jahr 2018 nach Finnland. Laut Aussage von Larocca gab es seitdem kein Zurück mehr.
„In Finnland fühlten wir uns wohl. Wir besuchten mehrere Werke und stellten fest, dass die Anlagen von Elematic nach Jahrzehnten immer noch funktionierten.“
Ein paar Jahre später wurde ein neues und modernes Betonfertigteilwerk für Sandwichwände auf dem Gelände des langjährigen Partners von OCSA, der Firma Astori, errichtet. „Sandwichwände bilden eine effiziente „architektonische Hülle“ um unsere Gebäude herum“, so Larocca.
Der Fertigteilhersteller Astori kannte die Anlagen von Elematic bereits und beschloss in einer Partnerschaft mit OCSA darin zu investieren. Die Belegschaft wurde – aufgrund von Covid – aus der Ferne von Finnland aus geschult und lernte so die Anlagentechnik mit der erforderlichen Präzision zu bedienen.
„Wir fühlen uns bei Elematic in den besten Händen“, so Larocca weiter. „Als Covid ausbrach, warteten sie auf uns und als unsere Währung abgewertet wurde, warteten sie ebenfalls auf uns. Man half uns die ganze Zeit über ohne irgendwelchen Druck. Ihre Anlagentechnik ist nicht nur die beste, wir haben auch eine persönliche Verbindung aufgebaut. Sie sind nun ein Teil von uns.“
Das neue Fertigteilwerk von Astori ist die erste Wandfertigungsanlage von Elematic in Argentinien. Darüber hinaus ist es, wie aus Kreisen der argentinischen Bauwirtschaft verlautete, erst die zweite Betonfertigteilanlage für Wandelemente im ganzen Land.
Wegweisender Wandlieferant
„Cantera Urbana“ ist eine gewaltige Aufgabe für das Bauunternehmen OCSA, das sich bisher hauptsächlich um öffentliche Bauprojekte gekümmert hat. Die Hoffnung hierbei ist, dass dieses private städtebauliche Steinbruch-Entwicklungsprojekt zu einem „Schaufenster“ dessen wird, was moderne Betonfertigteiltechnologie leisten kann.
Seit Beginn der Produktion für die Betonplatten im Sommer 2021 wurden bereits 10 Gebäude errichtet.
„Mit diesem Projekt machen wir die ersten Schritte. Später können wir Betonfertigteile auch an andere liefern“, erläutert Larocca.
Ein holpriger Weg liegt vor uns
Bis zur Fertigstellung von „Cantera Urbana“ wird es – je nach Wirtschaftslage in Argentinien – mindestens sieben Jahre dauern. Laut Larocca sei es OCSA mit der Anlagentechnik von Elematic möglich, den Stadtbezirk in fünf Jahren zu erbauen, aber es würde noch einige Jahre dauern, bis die Gebäude verkauft sind.
Die Baugeschwindigkeit hängt außerdem davon ab, ob die erforderlichen Ersatzteile und die Material nach Argentinien importiert werden können. Es gibt eine Obergrenze für die Menge, die ins Land eingeführt werden darf. Larocca blickt nichtsdestotrotz optimistisch in die Zukunft und ist stolz und glücklich über das, was OCSA, Astori und Elematic bis jetzt bereits erreicht haben.
Cantera Urbana:
– Ein ehemaliger Steinbruch in La Plata, Argentinien
– Klimafreundliches Modell für ein urbanes Zentrum
– 100.000 m2 Bebauung verteilt auf 5 Hektar
– Partner: OCSA, Astori, TECbim (Fachingenieure im Fertigteilbau)
– Ecobuilding (Lieferant von geothermischen und aerothermischen Anlagen sowie Solaranlagen)
– Über 300 Mehrfamilienhäuser geringer bis mittlerer Dichte
– 23.000 m² Gewerbefläche
– Erster Baubeginn war im Jahr 2021, geplante Fertigstellung 2027
– Art der Tragwerke: tragende mit nicht tragenden Wänden.
Sandwichwand-Anlage von Elematic in Gral. Rodríguez, ARGENTINIEN:
- Astori gehört zu den ältesten und erfahrensten Fertigteil-
herstellern in Argentinien
- 5 Elematic-Kipptische, 5 weitere sollen in naher Zukunft folgen
- Eine Kapazität von 115 m² Wandpaneelen pro Tag ist möglich.