Weniger Stickoxide, schönere Oberflächen
Die Einhaltung der EU-Grenzwerte für Stickoxide stellt noch immer eine Herausforderung für Städte und Kommunen dar. Im Gegensatz zu Maßnahmen wie Fahrverboten, die eine Beeinträchtigung für Bürger und Betriebe mit sich bringen, verringern photokatalytisch aktive Bauprodukte die Stickoxid-Konzentration, indem sie das Schadgas in Nitrat umwandeln. So finden photokatalytisch aktive Pflastersteine, aber auch andere Straßenbeläge wie Beton- und Asphaltdecken, Anwendung in immer mehr Städten.
Als Photokatalysator wirkt eine spezielle Form von Titandioxid, das dem Bauprodukt beigemischt ist. Da die Reaktion an der Oberfläche stattfindet, ist bei Pflastersteinen meist nur der Steinvorsatz angereichert. Lichteinstrahlung, Windverhältnisse und Oberflächeneigenschaften haben einen Einfluss auf den photokatalytischen Abbau von Stickoxiden. Mit photokatalytisch ausgerüsteten Fassaden und Dächern kann die aktive Oberfläche vergrößert und so der Stickoxid-Abbau erhöht werden.
Eine weitere positive Eigenschaft photokatalytischer Oberflächen ist ein selbstreinigender Effekt. Die Oberflächen sind in der Lage, dünne Schichten organischer Verunreinigungen abzubauen. Wasser wird auf der Oberfläche zu einem Film aufgespreitet, wodurch Schmutzpartikel leichter unterspült und mit den Niederschlägen abgewaschen werden – ein Effekt, der am besten an Flächen mit höherem Neigungswinkel funktioniert, wie Fassaden oder Dächern.
Bisher gab es Normen, um die photokatalytische Wirkung festzustellen, aber keine einheitlichen Qualitätsstandards für photokatalytisch aktive Produkte in Europa. Der Fachverband angewandte Photokatalyse (FAP) hat gemeinsam mit unabhängigen Forschungsinstituten eine Vorschrift entwickelt, die einen Schwellenwert für die NO-Abbauleistung von photokatalytisch aktiven Produkten definiert, und diesen in einer freiwilligen Selbstverpflichtung festgelegt. Der Verband möchte so zu einer besseren Luftqualität beitragen und die Transparenz für den Verbraucher erhöhen.