Werte schaffen
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Tagungsteilnehmer,
Am 5. Dezember 2012 verstarb der berühmte brasilianische Architekt Oscar Niemeyer im Alter von fast 105 Jahren. Niemeyer setzte früh nahezu ausschließlich auf Stahlbeton als Werkstoff und kreierte damit futuristische und plastische Gebäude mit kurvenreichen, weichen Konturen, denen dabei stets ein ausgewogenes Verhältnis zwischen freiem Raum und Volumen innewohnt. Eben Bauwerke von unschätzbarem Wert! Seine kühnen und unkonventionellen Entwürfe begründeten seinen Ruf als einer der wichtigsten Vertreter und Erneuerer der architektonischen Moderne. „Die Vernunft ist die Feindin der Einbildungskraft“, soll Niemeyer den Philosophen Heidegger einmal zitiert und sich damit deutlich vom Leitmotiv der Vernunft des Bauhauses abgesetzt haben. Zu dem Jahrhundertwerkstoff sagte Niemeyer einst: „Beton kann tiefe Gemütsbewegungen hervorrufen“. Es kommt eben drauf an, was man draus macht.
Für die Kolleginnen und Kollegen in der Branche, die sich mit dem Baustoff auseinandersetzen, sollte das Motto von Niemeyer Ansporn in der täglichen Arbeit sein, steht doch außer Frage, dass Beton aufgrund seiner Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit heute und auch in Zukunft eine dominierende Rolle spielen und damit einen außerordentlichen Beitrag zur Wertschöpfung und „Gemütsbewegung“ leisten wird. Den Teilnehmern an den 57. BetonTagen wird als Motivation hierzu in kompetenter Form Wissen über den aktuellen Stand der Betontechnik in Forschung und Anwendung vermittelt. Gleichzeitig erhalten die Teilnehmer die aufgrund der Größe und der Reputation der Veranstaltung einzigartige Gelegenheit, sich mit vielen unterschiedlichen Experten der Branche über die neuen Entwicklungen auszutauschen. Allen Teilnehmern wünsche ich viel Freude bei der Wissensmehrung und den Veranstaltern viel Erfolg bei der Durchführung.