Zukunftspreis für Carbonbeton
Gewinner des Deutschen Zukunftspreises 2016 sind Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach, Prof. Dr.-Ing. habil. Dipl.-Wirt. Ing. Chokri Cherif und Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Offermann. Bundespräsident Joachim Gauck zeichnete das Team der Technischen Universität Dresden mit ihrem Projekt „Das faszinierende Material Carbonbeton – sparsam, schonend, schön“ mit dem Deutschen Zukunftspreis 2016 aus, dem Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation.
Die drei Forscher haben den innovativen Verbundwerkstoff maßgeblich entwickelt und zur Anwendungsreife gebracht. Sie haben an der TU Dresden 2014 ein umfangreiches Forschungsprojekt „C3 – Carbon Concrete Composite“ aufgesetzt, an dem sich rund 140 deutsche Institute und Unternehmen beteiligen. Es soll den Vorsprung Deutschlands bei der Erforschung von Grundlagen und Anwendungen des revolutionären Baumaterials festigen und ausbauen.
Weltweit nutzt die Bauindustrie jährlich rund 160 Mio. t Stahl als Bewehrung von Stahlbeton, in Deutschland beträgt der Jahresbedarf 4 Mio. t. Ein Großteil davon ließe sich künftig durch Carbonbeton ersetzen – bei der Reparatur älterer Bauwerke und bei Neubauten. Da die korrosionsfesten Kohlenstofffasern noch stabiler sind als Stahl, genügen viel schlankere Bauteile. Das senkt den Rohstoff- und Energiebedarf und damit den CO2-Ausstoß bei der Produktion der Bauteile auf die Hälfte der Menge, die bei der Produktion von konventionellen Stahlbeton-Bauteilen anfällt. Zudem lassen sich filigrane und außergewöhnlich designte Bauwerke realisieren, deren Lebensdauer die von Stahlbeton-Bauten weit übertrifft. Zum Ausbessern maroder Gebäude wird Carbonbeton seit 2006 verwendet, auch erste neue Bauwerke aus dem Material gibt es bereits.
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