Ökologisch optimierte Holz-Beton-Verbunddecken
Holz-Beton-Verbunddecken (HBV-Decken) stellen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und schnellen Bauzeit eine praktikable und ressourceneffiziente Alternative zu konventionellen Stahlbetondecken dar. Dadurch, dass ungefähr die unteren 2/3 des Stahlbetonquerschnitts (Zugzone) durch Holz ersetzt werden, sind zudem große CO2-Einspar-ungen möglich. Weiteres Einsparpotenzial besteht in der ökologischen Optimierung der Betonrezepturen und Verwendung nichtmetallischer Bewehrung. Im Fokus der Untersuchungen an der Hochschule Augsburg stehen Bindemittel auf Basis von Calciumsulfat und Calciumsulfoaluminat sowie Carbon- und Basalttextilbewehrung, welche im Rahmen des Projektverbunds ForCYCLE II in HBV-Decken getestet wurden.
Die bisher durchgeführten Bauteilversuche mit Kerven-Verbund zeigten, dass die HBV-Decken unter Verwendung von ökologischeren Betonen und Textilbewehrung im Vergleich zu konventionell hergestellten HBV-Decken mindestens gleichhohen Traglasten standhalten. Die Ressourceneffizienz sowie CO2-Bilanz wird hingegen deutlich verbessert. Laufende Praxiserprobungen sollen zeigen, ob zudem kürzere Bauzeiten infolge des Abbindeverhaltens und der leichten Bewehrungsverlegung möglich sind. Für die Sicherung der Dauerhaftigkeit werden aktuell noch Langzeitversuche durchgeführt. Auf Basis aller Untersuchungsergebnisse werden Empfehlungen für die Bemessung und Ausführung erarbeitet, die eine Markteinführung erleichtern sollen.
Weiteres Entwicklungspotenzial besteht im Einsatz als Fertigteildecke und in Hinblick auf die Rückbau- und Rezyklierbarkeit. Hierzu werden an der Hochschule Augsburg zukünftig die F&E-Aktivitäten verstärkt.