„Syspro 2030“ – Fertigteilhersteller stellen sich strategisch auf
Zuversicht dominierte, als die Betonfertigteilhersteller der Syspro-Gruppe Betonbauteile ihr 30-jähriges Bestehen feierten. In Berlin zogen dazu im Mai 2022 der Syspro-Vorstandsvorsitzende Matthias Schurig und Geschäftsführer Dr. Thomas Kranzler eine positive Bilanz. Die Gemeinschaft mittelständischer Produzenten darf sich auf ihrer Jahreshauptversammlung über volle Auftragsbücher, ausgelastete Werke und steigende Absätze bei Doppelwänden, Elementdecken und insbesondere Thermowänden freuen. Mit der Strategie „Syspro 2030“ steht zudem auch bereits der Plan, mit dem die Syspro-Gruppe die Produktion für ihre Werke in die CO2-Neutralität überführen wollen.
Im Jahr 1991 hatten sich zunächst elf Hersteller von plattenförmigen Betonbauteilen auf automatisierten Umlaufproduktionsanlagen unter der Dachmarke Syspro zu einem Synergieverbund zusammengeschlossen. Heute bilden 15 Mittelstandsunternehmen aus Deutschland, Belgien, Südtirol und Österreich die Qualitätsgemeinschaft. Auf ihrer To-do-Liste steht der Wissensaustausch untereinander auf fachlicher und strategischer Ebene, etwa zur Werksoptimierung, zum schonenden Umgang mit Ressourcen, zu Produktentwicklung, Rationalisierung und Marketing.
Ihr Ziel, damals wie heute: Auf höchstem Qualitätsniveau und mit modernster, vollautomatisierter Anlagentechnik innovative Betonfertigteile zu produzieren. Diese müssen nicht nur in puncto Statik, Bauphysik und Optik im Markt überzeugen, sondern zunehmend auch einen Beitrag zum Klimaschutz und der damit einhergehenden Energiewende leisten.
62. Mitgliederversammlung in Berlin
Neben qualitativ hochwertigen Elementdecken und Doppelwänden ist auch die von der Gruppe im Jahr 1999 entwickelte und patentierte Thermowand ein Kernprodukt der Syspro-Mitglieder.
Die Thermowand ist eine vorgefertigte Wandkonstruktion mit werkseitig integrierter Kerndämmung. Sie besteht aus dem herkömmlichen Doppelwandsystem mit Betonfertigplatten als Innen- und Außenschale sowie dem Vergussbeton. Allein von diesem innovativen Bauteil setzte die Syspro-Gruppe im Jahr 2021 rund 158.000 m2 ab. Das entsprach einem Zuwachs von 12,6 % gegenüber dem Jahr 2020.
Solche Innovationen braucht es - in turbulenten Zeiten wie diesen und in Zukunft. Zumal heute global gestörte Lieferketten und der Ukraine-Krieg die Bauwirtschaft belasten. Stark steigende Preise für Energie, Baustoffe und Bauleistungen stellen die Wettbewerbsfähigkeit vieler Marktteilnehmer auf die Probe.
In dieser Situation agiert die Syspro-Gruppe mit ihrer Strategie „Syspro 2030“ antizyklisch. „Unsere Mitgliedunternehmen kooperieren mit Forschungseinrichtungen und investieren jetzt erst recht verstärkt in Forschung und Entwicklung, um in ihren Werken mittelfristig klimaneutral produzieren zu können. Sie arbeiten an Verfahren, die den Energiebedarf bei der Betonfertigteilherstellung senken werden und stellen ihre Stromversorgung nach und nach auf erneuerbare Energien um“, berichtet der Vorstandsvorsitzende Matthias Schurig.
„Wir sehen uns in der Verantwortung“, pflichtet ihm Syspro-Geschäftsführer Dr. Thomas Kranzler bei, „und wenn dann noch unsere funktionierenden Umstellungsaktivitäten von den Genehmigungsbehörden durch beschleunigte Verfahren realisiert werden können – umso besser.“
Die vom Klimaschutzgesetz bis 2045 verlangte Dekarbonisierung der Industrie wird auch Thema sein, wenn sich am 8. November 2022 die Syspro-Arbeitskreise „Forschung & Entwicklung“ sowie „Nachhaltigkeit“ zur gemeinsamen Klausurtagung treffen. Dann stehen die „Auswirkungen der Klimaschutzgesetzgebung auf die Betonfertigteilindustrie“ ganz oben auf der Agenda.
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