Die Jahrhundertbrücke zur Stärkung der Wirtschaft in Uruguay
Die Schnellstraße Ruta 5 durchquert das südamerikanische Land Uruguay von Süden nach Norden, führt dabei durch die Hauptregionen Calenoes, Florida, Durazno und Tacarembé und verbindet die Städte Montevideo und Rivera. Aufgrund des Wirtschaftswachstums und einem Anstieg der Industrieproduktion sah sich das Verkehrsministerium zu einer Reihe von Baumaßnahmen verpflichtet, um einen größeren Durchfluss von Autos und Lastkraftwagen zu gewährleisten und damit Staus in diesem Bereich zu vermeiden. Der neue Abschnitt wird als Teil des Stadtentwicklungsplans von Centenario und Paso de los Toros künftig dazu beitragen, eine Überlastung der Schnellstraße infolge des stetigen Wirtschaftswachstums sowie der demographischen Entwicklung der nahegelegenen Städte - unter anderem bedingt durch den Bau einer zweiten Zellstofffabrik der Firma UPM - zu verhindern.
Die Brücke, die von der Firma Saceem über den Fluss Rio Negro gebaut wird, verläuft entlang der neuen Umgehungsstraße zur Schnellstraße Ruta 5 zwischen der Stadt Centenario (Region Durazno) und der Gemeinde Paso de los Toros in der Region Tacuarembo. Das neue Infrastrukturbauwerk ist 550 m lang und besteht aus 22 Abschnitten von jeweils 25 m und gliedert sich in drei Teilstücke: der Abschnitt über dem Fluss ist 300 m lang und die äußeren Abschnitte am nördlichen und südlichen Ende sind jeweils 125 m lang. Die Brückenfahrbahn mit einer Gesamtstärke von 24 cm besteht aus Betonfertigteilplatten mit Ortbetondeckung, worauf eine 4 cm dicke Verschleißschicht aufgebracht wurde. Die Gesamtbreite der Fahrbahnplatte beträgt 11 m, wobei die 10,20 m breite Fahrbahn durch zwei Leitplanken vom Type New Jersey mit einem 38 cm Sockel begrenzt wird.
300 Meter lange Strecke über den Rio Negro
Auf der 300 m langen Strecke über den Rio Negro wurden 18 Steinpfähle mit einem Hubpfahl und die Pfeiler mit Hilfe von Pontons errichtet. Die Montage der Fertigteilelemente erfolgte ebenfalls vom Wasser aus mit Kränen auf Hubeinrichtung und Hilfspontons zum Transport der Fertigteilträger. Die Fahrbahn lagert auf vier vorgespannten Fertigteil-Längsträgern mit einer Länge von jeweils 25 m und einer Höhe von 1,3 m. Insgesamt wird ein Volumen von 5.000 m³ Beton verbaut. Für den Bau der Gründungen wurden zwei Verfahrensweisen angewandt: mit Pfählen im Rinnenbereich und Stahlbetonfundamenten an den Enden. Diese Pfähle haben einen Durchmesser von 1,2 m, während die Stahlbetonfundamente in den übrigen zwölf Bereichen auf der Seite von Montevideo Maße von 4,2 x 4,2 x 1,2 m haben und auf der Seite von Paso de los Toros 3,8 x 3,8 x 1,2 m.
Die Sturzbalken, die auf den Pfeilern mit einem Durchmesser von 130 cm lagern, haben Abmessungen von 1,5 x 0,6 x 8,2 m und die auf den Pfeilern mit einem Durchmesser von 90 cm messen 1,2 x 0,6 x 7,8 m. Diese wurden vor Ort gefertigt und dann mit einem Kran vor Ort eingebaut, wobei für diejenigen, die für den Abschnitt im Wasser vorgesehen waren, ein Kran auf einem Ponton eingesetzt wurde. Jeder Vorbau besteht aus zwei runden Pfeilern mit einer variablen Höhe zwischen 6 bis 12 m, wobei Schalung und Bewehrung der Pfeiler über dem Wasser mit Hilfe eines Pontons erfolgte.
Die Längsträger sind 1,77 m hoch und 25 m lang. Die Vorfertigung und Vorspannung, Schalung und Montage dieser Bauteile erfolgte im Fertigteilwerk des Herstellers. Der Beton wird hier direkt gegossen und sobald die erforderliche Festigkeit erreicht ist, erfolgt die Vorspannung der Kabel. Auch für den Einbau dieser Träger wurden Kräne eingesetzt. Für dem Abschnitt über dem Wasser wurden die Träger auf Pontons und den jeweiligen Kränen transportiert. Diese Träger lagern auf Stürzen, auf die später die Querbalken montiert wurden.
Abschließend begann das Unternehmen mit dem Bau der Fahrbahn, die aus Fertigteilplatten mit Ortbetondeckung besteht. Die Fertigteilplatten werden auf den Längsträgern und quer zur Brückenachse installiert, auf der Baustelle montiert und anschließend vor Ort eingebaut. Der Ortbeton wird über Betonpumpen in einer Dicke von 24 cm aufgebracht.
Text: Mauro Nogarín