Die Wertschöpfung von Fertigteilprodukten mit digitalen Lösungen ermitteln
Peter Gross Bau, mit Stammhaus im saarländischen St. Ingbert, gilt seit rund 140 Jahren als etabliertes Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Bau. In allen Sparten des Hoch- und Tiefbaus und in allen weiteren Bereichen des Bauens hat sich Peter Gross Bau einen Namen gemacht. Das - in vierter Generation familiengeführte - Unternehmen ist im Südwesten Deutschlands stark verwurzelt und mit bundesweiten Bauvorhaben auch überregional aktiv. Peter Gross beschäftigt aktuell mehr als 3.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Jahr 2023 eine Bauleistung von rund 900 Millionen Euro.
Fokus auf eine integrierte Fertigteilproduktion
Betonfertigteile sind ein wichtiges Standbein für das Unternehmen. Seit den 1960er Jahren offeriert Peter Gross Bau hier ein beachtliches Sortiment. Jährlich werden, so die Angaben des Unternehmens, über 40.000 Tonnen Beton auf den Weg zu internen und externen Baustellen gebracht. Diese werden von den erfahrenen Ingenieurinnen und Ingenieuren sowie Facharbeiterinnen und Facharbeitern als Tragkonstruktionen, Wandbauteile, Architekturbeton und spezifische Sonderbauteile gefertigt.
Digitalisierung bildet Fundament für wirtschaftliche Produktion
„Durchgängigkeit schreiben wir uns in der Fertigteilproduktion bereits seit vielen Jahren auf die Fahnen. So haben wir uns auch IT-seitig ein komplett integriertes System gewünscht, mit dem jegliche Informationen zu den einzelnen Produkten umfassend dokumentiert und zu jeder Zeit nachvollziehbar sind. Diese Durchgängigkeit soll mit der Zeiterfassung der einzelnen Mitarbeitenden beginnen und uns am Ende konkrete Daten liefern, wie hoch die Wertschöpfung der einzelnen Fertigteilprodukte ist, die wir in unserem Werk produzieren. Diese Integration ist mit den Produkten der RIB Software GmbH möglich“, wie Marius Klein, verantwortlich für die Digitalisierung und Produktionsleitung des Fertigteilwerks, erkannt hat.
Marius Klein kommt aus der Automobilindustrie in die Baubranche. Mit diesem Hintergrund regte er bei Peter Gross Bau die Einführung eines neuen IT-Systems an, bei dem sämtliche manuelle Schnittstellen wegfallen. Ziel soll es sein, Stammdaten lediglich einmalig in die IT einzupflegen und auf dieser Basis mit einem performanten System zu arbeiten, das insgesamt überschaubare Anforderungen an die Pflege stellt.
Bye bye Datensilos: Hallo Single Source of Truth
Gestartet haben Klein und sein Team im November 2023 mit dem MES-System von RIB One Prefab inklusive einer vollintegrierten, digitalen Arbeitsstation (Smart Station) mit integrierten Laserprojektionssystemen (Smart Laser) an einem ersten Produktionstisch. Im Zusammenspiel mit RIB One Prefab ERP und RIB 4.0, die beide derzeit ebenfalls im Unternehmen eingeführt werden, soll künftig ein durchgängiger, komplett digitaler Produktions-Workflow bei Peter Gross entstehen. Das aktuelle System für den Produktionsprozess, nach Angaben von Marius Klein ein Monolith, der keinerlei Datentransfer an andere IT-Anwendungen zulässt, soll nach und nach von den RIB-Produkten abgelöst werden. „Wir wollen diese Datensilos mit den neuen RIB-Produkten endgültig niederreißen“, konstatiert der Produktionsleiter.
Erfolgreicher Start mit RIB One Prefab MES
RIB One Prefab MES kristallisierte sich als optimale Anwendung für den Start heraus; für Marius Klein ein Quick Win, da der Leitrechner prinzipiell allein laufen kann. Die Qualität der Produkte kann damit sehr gut nachverfolgt werden und die bisher händische Dokumentationsarbeit am Tisch konnte durch Touchscreens direkt an der Anlage und Tablets der Mitarbeitenden bereits digitalisiert werden. Marius Klein und sein Team sind von der zweifachen Qualitätsprüfung rundum überzeugt: In Schritt 1 werden Platzierungen von Einbauteilen oder auch Schalungen während laufender Produktion kontinuierlich geprüft und außerdem dokumentiert. Auf diese Weise können Genauigkeit und gleichzeitig Korrektheit der Fertigteile sichergestellt werden. In einem zweiten Schritt lassen sich Qualitätsprüfungen zusätzlich zusammen mit den Arbeitsplänen an den digitalen Arbeitsstationen anzeigen und abfragen. Ein weiterer Vorteil: Auch mobil können die Arbeitspläne mit Hilfe der One Prefab MES Mobile App abgerufen werden. Zusätzlich ist eine Fotodokumentation via Tablet mit der App möglich.
Weiter geht es im Mai dieses Jahres mit der Definition und Übergabe sämtlicher Stammdaten nach RIB One Prefab ERP. Klein und sein Team rechnen in circa einem halben Jahr mit dem Go-Live des Programms. Gleichzeitig läuft die Implementierung von RIB 4.0. Diese Software soll Bereiche wie Lohn- und Finanzbuchhaltung, aber auch das Geschäftspartner- und Mandanten-Management unmittelbar einbinden. Auf diesem Wege entsteht die im Unternehmen gewünschte Single Source of Truth.
Unternehmensspezifische Prozesse über Schnittstellen unmittelbar andocken
„Wir möchten 80% der Prozesse mit RIB One Prefab und RIB 4.0 abdecken“, verrät Klein. Die restlichen 20%, das sind betriebsspezifische Sonderlösungen, sollen über APIs an RIB One Prefab und RIB 4.0 angebunden werden, so wünscht es sich der Produktionsleiter. Besonders für die Arbeit im Lager benötigen er und sein Team eine besonders einfache Anwendung, weshalb hier eine spezifische Lösung geschaffen wurde. Auch dafür bieten RIB One Prefab und RIB 4.0 die besten Voraussetzungen, was im Unternehmen durchweg überzeugt hat.
Ganz besonders freut sich das Team von Peter Gross Bau auf die Möglichkeit, mit dem RIB-System künftig Arbeitszeiten unmittelbar produzierten Fertigteilen zuzuweisen. Auf diesem Wege möchten die Verantwortlichen Kosten exakt einzelnen Projektschritten zuteilen und so die individuelle Wirtschaftlichkeit jedes produzierten Fertigteils ermitteln. „Ein unschätzbarer Vorteil“, so Marius Klein.
BIM und CO2-Bilanzierung als Zukunftsthemen
Die Digitalisierungsstrategie bei Peter Gross Bau ist durchdacht: Das Unternehmen plant für die mittelfristige Zukunft auch einen durchgängigen BIM-Prozess, über den die gesamte Montageplanung laufen soll. Dieser soll die derzeitige 2D-Planung ersetzen. Somit soll sich beispielsweise auch der Einsatz des Lasers noch effizienter gestalten. Weiter interessieren sich Marius Klein und die Kolleginnen und Kollegen für den CO2-Kalkulator innerhalb von RIB 4.0, denn auch eine dedizierte Ermittlung der CO2-Bilanzen durch den Einsatz nachhaltiger Zemente steht als wichtiges Zukunftsthema auf der Agenda.
Mit den RIB-Softwareprogrammen sind die Weichen für all diese Innovationen bereits gestellt. „Wir sind neugierig, wo wir in ein paar Jahren stehen werden“, so das Resümee von Marius Klein. „Die Grundsteine dafür haben wir mit den RIB-Softwareprodukten bereits gelegt.“
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