Energiebilanz der Trockenseite / CO2-Reduktion bei der Betonwarenproduktion / Materialsubstitution

Die Betonindustrie steht vor der Herausforderung, steigende Qualitätsanforderungen und ambitionierte Klimaziele gleichermaßen zu erfüllen. Innovative Technologien, die die Produktqualität verbessern, wie beispielsweise Härtekammern für eine kontrollierte und beschleunigte Aushärtung, gehen oft mit einem erhöhten Energiebedarf einher. Dies führt zu einem Konflikt zwischen ökonomischen und ökologischen Zielsetzungen. Anstatt jedoch auf Fortschritt zu verzichten, sollten wir nach Lösungen suchen, die den Energiebedarf decken und gleichzeitig die CO₂-Emissionen reduzieren. Die Pyrolysetechnologie, insbesondere die WASTX Carbon Anlage, präsentiert sich hier als ein vielversprechender Ansatz, der mein besonderes Interesse geweckt hat.

Die WASTX Carbon Anlage nutzt die Pyrolyse, um aus biogenen Reststoffen Energie zu gewinnen. Dabei werden diese Reststoffe unter Luftabschluss bei hohen Temperaturen zersetzt, wodurch wertvolle Produkte wie Pyrolysegas, -öl und Pflanzenkohle entstehen. Das erzeugte Pyrolysegas kann in unserem Werk zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt werden, was uns unabhängiger von externen Energielieferanten macht und gleichzeitig die CO₂-Emissionen senkt.

Besonders interessant ist die bei der Pyrolyse entstehende Pflanzenkohle. Sie kann als Zuschlagstoff in unseren Betonprodukten verwendet werden und speichert dabei langfristig CO₂. Dies ermöglicht es uns, den CO₂-Fußabdruck unserer Produkte deutlich zu reduzieren und gleichzeitig die Materialeigenschaften zu verbessern. Die WASTX Carbon Anlage bietet somit die Möglichkeit, den Energiebedarf zu decken, die CO₂-Bilanz zu verbessern und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Ich sehe in dieser Technologie großes Potenzial für die Betonindustrie, da wir fast den gesamten Output der Anlage selbst nutzen können und somit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Die Integration der Pyrolysetechnologie in die Betonwarenproduktion stellt einen vielversprechenden Ansatz dar, der das Potenzial hat, die Branche nachhaltig zu verändern. Die Pyrolyse in Kombination mit der innovativen Nutzung von Pflanzenkohle bietet vielfältige Möglichkeiten, die es weiter zu erforschen und zu optimieren gilt. Dies ist ein Weg, mit dem die Betonindustrie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken kann.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 01/2025 EIRICH

Betonproduktion bei Plötner für Effizienzsteigerung und Qualitätsoptimierung modernisiert

Die Betonwerk Carl Plötner GmbH, ein renommierter Anbieter für hochwertige Betonprodukte, hat die Effizienz und Qualität seiner Betonmischanlagen weiter gesteigert. Bei der Modernisierung der...

mehr
Ausgabe 03/2025

Qualitätsüberwachung von Frischbeton – Ermittlung des Wassergehaltes mit dem Wasseranalysator Sono WZ

Die Produktqualität von Frischbeton kann auf der Baustelle mit einem mobilen Wasseranalysator bestimmt werden. Das genutzte Messverfahren ist wie bei allen Imko Systemen das gleiche, allerdings ist...

mehr
Ausgabe 12/2014 SPB

Polnische Betonindustrie im Aufwind

Ireneusz Janik ist Geschäftsführer des im polnischen Kielce ansässigen Betonfertigteilherstellers Fabet und gleichzeitig Stellvertretender Vorsitzender des nationalen Verbandes der Betonhersteller...

mehr
Ausgabe 04/2025 OXERRA

Standardisierte, kosteneffiziente Pigmentdosieranlage für die Betonindustrie: Granumat Compact

Die Anforderungen an die Pigmentdosierung in der Betonindustrie variieren je nach Produktionsumfang. Während großindustrielle Fertigungsanlagen oft individuell angepasste Hochleistungssysteme...

mehr
Ausgabe 08/2024 LAP

Interview: „Innovative Laserprojektionstechnologie für die Betonindustrie“

LAP entwickelt und fertigt seit 20 Jahren Laserprojektionssysteme für die globale Betonindustrie und treibt Technologieentwicklung kontinuierlich voran, um Kundenanforderungen durch innovative...

mehr