Gelungene Erweiterung des Laborgebäudes der Meier
Betonwerke
23 m lang, 10 m breit und 4,25 m hoch misst der neue Kubus des Laboratoriums der Meier Betonwerke im bayerischen Lauterhofen nahe Nürnberg. Eingeweihte wissen: Das optisch eher unscheinbare, eingeschossige Gebäude ist das Schatzkästchen auf dem Betriebsgelände, denn hier wird für die Zukunft des oberpfälzischen Traditionsunternehmens geforscht.
Zu Beginn aller Planungen zum neuen Haus standen jedoch profane Bedarfe: Das Unternehmen brauchte Platz für Mess- und Prüfgeräte mit Lagerflächen und weitere Arbeitsplätze. Und für die von der Geschäftsführung gewünschte „Weiterentwicklung mit Zukunftsperspektive“, musste diese eigentlich simple Konstruktionsanforderung noch einmal detailliert ausgeweitet werden.
Seit Sommer 2022 arbeiten im neuen Gebäude des Syspro-Mitglieds nun bis zu drei Laboranten gleichzeitig. Zu ihren Aufgaben zählen die Weiterentwicklung von Prototypen, Updates von Rezepturen und die Qualitätssicherung für Beton, Stahl und allen Systemprodukten, die das Familienunternehmen mit der über 140-jährigen Geschichte anbietet und produziert.
Vorzeigbare Arbeitsplätze
„Betonlabor“ nennen die Kollegen den Kubus mit der solitären Innenhalle, den kleinen Fluren und dem Sozialbereich, der mit Hightech gespickt an die bisher genutzten Laborräume der Meier Betonwerke anschließt. „Wir wollten mit der Erweiterung nicht nur neue Arbeitsplätze ausstatten, sondern auch gestalterische und technische Möglichkeiten unserer Betonbauteile greifbar machen, um potenziellen Kunden nachhaltige Lösungsansätze präsentieren zu können“, sagt Dietmar Melchner, der Vertriebsleiter im Unternehmen über das Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 480.000 Euro.
Mit energetischer Selbstversorgung
Optisch eher zurückhaltend glänzt das Betonlabor mit inneren Werten. Das von Architekt Florian Schabner konstruierte einstöckige Gebäude versorgt sich nämlich mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien und speziell aufeinander abgestimmter Haustechnik. Eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 17 kWp auf dem Dach sowie eine Wärmepumpe mit Erdkollektoren auf einer Fläche von 200 m² sind dabei entscheidende Komponenten der energetischen Selbstversorgung. Eine Luftwärmepumpe des Hersteller Hautec ergänzt dieses Equipment und ein in eine der Thermowände gefasster Außenkollektor sammelt zudem weitere Solarthermie auf einer Fläche von rund 20 m², der zur weiteren Wärmeeinspeisung dient.
Innovation durch Kombination
„Die Planung der Gebäudehülle mit Thermowänden und der Klimadecke mit den integrierten Rohrregistern für Kühlung oder Heizung der Räume waren die Grundvoraussetzungen für die Schaffung dieses klimaneutralen Gebäudes“, erklärt Dietmar Melchner.
Für sich betrachtet, seien die eingesetzten Technologien allesamt technisch ausgereift, erläutert der Vertriebschef. Das besondere Innovationspotenzial liefere das Gebäude indes im abgestimmten Zusammenspiel der verschiedenen Wärme und Energiequellen und in der Kombination mit der Klimadecke im Kühlbetrieb. „Außerdem wurde für die speziell mit dem Außenkollektor ausgestattete Thermowand auch die Neuentwicklung einer speziellen Steuerung notwendig“, so der Vertriebsleiter.
Die gesamte Wärme- und Energietechnik im Gebäude ist auch Teil eines Forschungsprojektes. Die wissenschaftliche Entwicklung durch den Fachbereich Technische Systeme, Prozesse und Kommunikation unter Leitung von Prof. Dr. Christian Schweigler an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München wurde bereits in der Planungsphase implementiert und mit kontinuierlichen Messungen über die im gesamten Baukörper einbetonierten Sensoren weiter begleitet.
Mit diesen Dokumentationen möchten auch die Techniker der Meier Betonwerke die Performance ihrer Produkte weiter entwickeln. „Wir sind aber schon jetzt mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Das neue Gebäude beweist, dass unsere Thermowände und Klimadecken in intelligenter Kombination mit anderen Technologien besonders effizient und zukunftsfähig sind“, lautet Dietmar Melchners bisheriges Fazit zur Ausstattung dieses besonders nachhaltigen Referenzprojektes.
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