Mineralschaum – Herstellungsverfahren, ­Qualitätssicherung und Anwendungspotenziale

Im Bereich der Wandbaustoffe führten baustoffliche Zielstellungen zur Entwicklung von Dämmstoffen, die zum einen anorganisch und recycelbar und zum anderen hochwärmedämmend sind. Ein Lösungsansatz besteht in der Entwicklung eines hochwärmedämmenden Mineralschaumes, der seine Porosität nicht durch einen chemischen Gasbildungs- oder einen thermischen Herstellungsprozess, sondern durch physikalisches Dispergieren von Luft in ein flüssiges Medium erhält. Die Verwendung von hydraulisch erhärtenden Bindemitteln führt zu einer Verfestigung der Schaumstruktur.

Während die Herstellung eines mineralischen Schaums zunächst unproblematisch ist, ergeben sich bei der Verfüllung von hochporösen Wandbaustoffen besondere Herausforderungen. Auf Grund des kapillaren
Saugens wird dem verfüllten Schaum innerhalb kürzester Zeit so viel Wasser entzogen, dass dieser kollabiert. Um dies zu verhindern, hat die IAB Weimar gGmbH ein Verfahren entwickelt, welches die Erstarrungszeit des Schaumes verkürzt. Da das vorgestellte Herstellungsverfahren noch relativ neu ist, sind zukünftig Weiterentwicklungen der Verfahrenstechnik und von Messmethoden zur Qualitätssicherung zu erwarten.

Es kann davon ausgegangen werden, dass der Bedarf an Wandbaustoffen mit integrierter Wärmedämmung in der Bauindustrie weiter steigen wird. Wärmedämmstoffe aus mineralischen Schäumen werden dabei eine immer größere Rolle spielen. Das entwickelte Herstellungsverfahren richtet sich vor allem an Hersteller von Wandbaustoffen. Dies können zum einen poröse keramische Wandbaustoffe (z. B. Hochlochziegel) oder Leichtbetonsteine sein. Darüber hinaus kann der Mineralschaum in weiteren Bereichen der Betonvorfertigungsindustrie eingesetzt werden. Sandwichbauteile mit mineralischer Wärmedämmung ermöglichen eine verbesserte Ökobilanz und Recyclingfähigkeit der Verbundbaustoffe. Ferner kann der Mineralschaum auch im Sanierungsbereich und zur Hohlraumverfüllung im Bestand verwendet werden.

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