Montblanc-Haus: Kunstvolle Betonfassade – Ästhetik trifft Technik
Das neue Montblanc-Haus in Hamburg-Lurup, nahe der Firmenzentrale, beherbergt Brand Experience, Versammlungsstätte, Ausstellungsflächen, Boutique und Café. Das Montblanc-Haus zeichnet sich nicht nur optisch, sondern auch konstruktiv durch seine mehrschichtige schwarze Betonfassade aus. Nahezu 330 individuelle Betonfertigteil-Paneele bilden das Montblanc-Massiv in Frankreich auf einer Fläche von 2.800 m2 nach. Die Einzigartigkeit des Bauwerks liegt in den reliefartigen Paneelen, die ästhetische Eleganz und technische Raffinesse vereinen.
Die Vielseitigkeit des Baustoffs Beton wird mit der Fassade betont. Es wird gezeigt, dass Beton auch als filigraner Baustoff mit hohem Detaillierungsgrad eingesetzt werden kann. Voraussetzung ist jedoch eine intensive interdisziplinäre Planung und präzise Vorfertigung. Die enge Zusammenarbeit aller Fachbereiche war entscheidend, um die zahlreichen Herausforderungen zu bewältigen. Die besonderen Schwierigkeiten lagen in der Vielfalt der individuellen Paneele, jede Fassadenplatte möglichst leicht auszuführen und die Temperatur-zwängungen aufgrund der Sonneneinstrahlung zu berücksichtigen.
Die Bearbeitung der Vielfalt an Paneelen begann mit einem groben Modell eines Stahlbetonstegträgergitters. Mit steigenden Anforderungen wurden bauteilspezifische Lösungen entwickelt und das theoretische Konzept weiter verfeinert. Die Umsetzung eines leichten Designs erforderte ein schlankes Tragwerk, einen speziellen Faserbeton und drei unterschiedliche Arten der Bewehrung. Die Wellen wurden teilweise als tragende Bauteile mit Gitterträgerbewehrung ausgebildet. Die Textilbewehrung der filigranen Platte diente neben der Rissbegrenzung dem Lastabtrag der Zwängungen infolge des Temperaturgradienten. Sonderelemente mit sehr hohen Schlankheitsansprüchen wurden mit Edelstahl bewehrt, um die Dauerhaftigkeit zu gewährleisten.
Das Ergebnis ist ein filigranes und widerstandsfähiges Fassadentragwerk aus Beton, das die Grenzen des Materials voll ausschöpft.