Nachhaltiger und CO2-reduzierter Betonwerkstein

Betonwerkstein, hergestellt nach DIN 18500-2 bzw. der Betonwerksteinfassaden-Norm DIN 18516-5, leistet auch einen Beitrag zur Dekarbonisierung, Ressourcenschonung, Langlebigkeit und somit zum Thema Nachhaltigkeit. Potentiale zur Schonung der Umwelt und des Klimas bei Konstruktion, Herstellung und Verarbeitung des Werkstoffs Betonwerkstein werden hier aufgezeigt und dies nicht nur theoretisch, sondern auch anhand von besonders nachhaltigen Bauwerken mit Betonwerkstein; erstellt von den Mitgliedern der Info-b (Informations-gemeinschaft Betonwerkstein e.V.).

Zu Beginn gilt dabei der Blick auf städtische Lebensräume und die Möglichkeit einer Luftverbesserung durch den Einsatz des Zusatzstoffes Titandioxid in der Betonmatrix, wodurch Luftschadstoffe in wasserlösliche Nitrate umgewandelt werden. Zusätzlich führen helle Betonwerksteinoberflächen zu einer deutlich geringeren Aufheizung der Innenstädte (Albedo-Effekt). Auch schlankere Betonbauteile mittels hochfester Bindemittelkonzepte, führen zu einer Minderung der spezifischen CO2-Emissionen um bis zu 65 %. So werden z.B. 3-4 cm dünne Betonwerksteinfassaden ohne Stahlbewehrung realisiert. Auch Winkelstufen mit einer Dicke von lediglich 2 cm werden heute verwendet. In der Vergangenheit lag die Normforderung bei mindestens 4 cm!

Für positive Effekte in puncto Nachhaltigkeit sorgt Betonwerkstein, bei dessen Herstellung Gesteinskörnungen aus Recyclingmaterial verwendet werden. Das Thema Ressourcenschonung ist speziell bei der Produktion von Pflastersteinen und Betonwerksteinplatten nicht neu; denn die Hersteller verwenden hier bereits seit vielen Jahrzehnten bis zu 40 % rezyklierte Gesteinskörnungen im Kern- / Hinterbeton. Ein bereits von den Griechen und Römern praktiziertes Verfahren zur Verwendung von Recyclingmaterial ist die Terrazzo-Technik. Und last but not least wird die Langlebigkeit von Betonwerkstein betrachtet, ein Vorteil, der heute bei vielen Projekten, wie beispielsweise der Gestaltung moderner Infrastrukturprojekte, eine ganz zentrale Rolle spielt. Durch den Einsatz von hochfesten Betonwerksteinen mit ihren dichten Gefügen wird die Verschmutzungsneigung deutlich reduziert und der Frost- bzw. Frost-Tausalz-Widerstand stark erhöht – gerade in Zeiten, wo durch den Klimawandel die Anzahl der Frost-Tauwechsel zunimmt.

Die neue Info-b Broschüre zu diesem Thema mit dem Titel „Betonwerkstein: Dekarbonisierung. Ressourcenschonung. Langlebigkeit“ kann im Internet unter www.info-b.de heruntergeladen werden.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 02/2017 Technische Regelungen und Ausführungsbeispiele

Befestigungstechnik für Betonwerksteinfassaden

Die Verwendung von Betonwerkstein eröffnet dem Fassadenbau eine Vielzahl gestalterischer Möglichkeiten, besonders der Form- und Farbgestaltung sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Es lassen sich durch...

mehr
Ausgabe 02/2015 Objekte und Sonderteile

Betonwerkstein als Gestaltungselement

Betonwerkstein als bewusst eingesetztes Gestaltungselement ist in der Architektur sowie im Garten- und Landschaftsbau ein nur schwer zu ersetzendes Material. Dort, wo seine ausgesprochen vielfältige...

mehr
Ausgabe 02/2014 Die neue Fassadennorm DIN 18516 und das neue ZDB-Merkblatt

Chancen für Betonwerkstein –

Die Überarbeitung der Normenteile für Außenwandbekleidungen DIN 18516-1 (Allgemeine Grundsätze), DIN 18516-3 (Naturwerkstein) und DIN 18516-5 (Betonwerkstein) ist abgeschlossen. Im Zuge dieser...

mehr
Ausgabe 02/2019 Die neue DIN 18500: Betonwerkstein

Begriffe, Anforderungen, Prüfung, Überwachung

Die letzte Sitzung des NA 005-07-82 AA „Betonwerkstein“ fand am 11. Oktober 2018 beim ZDB in Berlin statt. Obmann des Gremiums ist Herr Andreas Teich aus Oranienburg und Projektmanager im DIN ist...

mehr
Ausgabe 02/2019 Tag 2: Mittwoch, 20. Februar 2019

Podium 7 Betonwerkstein

67 Terminology, requirements, testing, inspection - The new DIN 18500: Cast stones Begriffe, Anforderungen, Prüfung, Überwachung - Die neue DIN 18500: Betonwerkstein Dipl.-Ing. Stefan Heeß 68...

mehr