Nachhaltiges Bauen mit nicht-metallischen Bewehrungen
Die weitverbreitete Stahlbetonbauweise ist extrem ressourcen- und energieintensiv und verursacht viele CO2-Emissionen. Nicht-metallische Bewehrungen ermöglichen schlanke Betonelemente mit hoher Tragfähigkeit, geringem Eigengewicht und langer Haltbarkeit, auch unter extremen Umgebungsbedingungen. Dies trägt zum nachhaltigen Bauen bei, da weniger Material benötigt wird und bei der Baustoffherstellung weniger Emissionen entstehen – ganz im Sinne der 3P der CHT Gruppe. Nachhaltigkeit bei CHT bedeutet das Management und die Zielsetzung auf alle Dimensionen der Nachhaltigkeit zu basieren – People, Planet und Performance.
Die CHT hat den Zukunfts-trend des textilbewehrten Betons erkannt, in dessen Mittelpunkt die Grenzfläche zwischen Matrix und Faser steht. Um Textilien effizient auszunutzen, werden die Grenzflächen auf der Faser ausgerüstet, wobei die CHT für mehr Nachhaltigkeit, Arbeits- und Umweltschutz schon immer auf wässrige Technologien gesetzt hat.
Korrosion dank nicht-metallischer Bewehrung ausgeschlossen
Die unter dem Markennamen Tecosit erhältlichen Tränkungen tragen wesentlich zu einer sicheren und effizienten Herstellung von textilen Gittern bei. Tecosit CC 7021 erhöht die Dauerhaftigkeit von AR-Glasfasern durch reduzierte Abminderungsfaktoren (Abb. 1), wodurch bei einer Glasfasergewebeverstärkung Bewehrungslagen eingespart werden können.
Tecosit CC 1000 für Carbon sorgt für die Thermoformbarkeit der ausgehärteten Polymerdispersion. Dadurch lässt sich aus einem Flächentextil mit geringem Aufwand eine dreidimensionale Geometrie (z. B. Schubgitter) herstellen. Komplexere Geometrien können von spezialisierten Unternehmen individuell bereitgestellt werden.
Die CHT Tecosit Technologie wurde bereits bei richtungsweisenden Bauwerken eingesetzt, die als Leuchtturmprojekte für viele neue Vorhaben dienen werden. Besonders die Carbontextil-Technologie trägt zu einem reduzierten CO2-Ausstoß bei Neu- und Bestandsbauprojekten bei.
Im Mai 2024 errichtete die Stadt Stuttgart nach 4 Jahren Planung eine Holz-Carbonbetonbrücke. Die innovative Konstruktion mit Carbonbeton-Deck und einer Holzträgertragkonstruktion ermöglichte eine ressourcenoptimierte Bauweise. Die benötigte Carbonbewehrung umfasste etwa 4.000 m², die mit Tecosit CC 1000 ausgerüstet wurde.
Kosten konnten eingespart werden, da ein Kraneinsatz aufgrund des geringen Flächengewichts des Textils weitestgehend unnötig war und die Vermaschung durch einwegfixierte Kabelbinder erfolgte. Im Vergleich zu herkömmlichen Konstruktionen werden bei der Brücke voraussichtlich weniger Wartungs- und Sanierungsmaßnahmen anfallen, da Bewehrungskorrosion, Hauptursache für Sanierungen, aufgrund der nicht-metallischen Bewehrung ausgeschlossen werden kann.
Engagierter Partner im Carborefit Konsortium
Die CHT Gruppe, engagierter Partner im Carborefit Konsortium, bietet Lösungen zur nachträglichen Verstärkung von Bauteilen an, die sich bereits erfolgreich bewährt haben. Gemein gültige Lösungen sind durch allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen abgedeckt und komplexe Sonderlösungen realisieren mit Zustimmung im Einzelfall, wie bei der Sanierung der Brücke BAB 648 über die Nidda.
Weitere Projekte in der Umsetzungsphase betreffen den Garten- und Landschaftsbau, die Verstärkung von Beton-Hohlkästen sowie mineralische Abdichtungssysteme, aber auch den Neu- und Fertigteilbau.
Wasserbasierte Tränkungen treiben Entwicklung und Einsatz innovativer textiler Technologien in Verbundbauweise mit mineralischen Matrices voran. Nach Jahren der Stagnation und Bedenken hinsichtlich nicht-metallischer Systeme in herkömmlichen Konstruktionen gibt es nun eine Richtlinie des DAfStB. Planer verfügen über ein Werkzeug, das zuverlässige Abbildungen und Berechnungen für maßgeschneiderte Anwendungen ermöglicht.
Gleichzeitig gewinnt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit an Bedeutung.