Ökobilanz der Stahlbetonkonstruktionen: Vergleichende Studie zu Spannbeton- und Halbfertigteildecken
Spannbeton-Fertigdecken zeichnen sich durch große Spannweiten, einen niedrigen Bewehrungsgehalt und eine leichte, materialeinsparende Bauweise aus. Welche Ökobilanz bieten sie gegenüber konventionellen Tragwerken?
Die Einsparpotenziale der Tragwerkskonstruktionen bei Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen sind im Hochbau bislang kaum betrachtet worden. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, welche Potenziale hier ausgeschöpft werden können. Im Fokus der Studie steht die Frage, wie sich verschiedene Deckentragsysteme auf die Ökobilanz eines Gebäudes auswirken und welche Chancen hier materialeinsparende Spannbetondeckenkonstruktionen bieten.
Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Andreas Heuer hat im Auftrag des Bundesverbandes Spannbeton-Fertigdecken e.V. erstmals ein gesamtes Tragwerk - von den Decken über die Unterzüge und Stützen bis hinunter zu den Fundamenten - über eine vergleichende Ökobilanzierung untersucht. In der Studie werden drei baugleiche Wohngebäude, die 2018/2019 mit Spannbeton-Decken errichtet wurden, einer konventionellen Konstruktion mit Halbfertigteildecken gegenübergestellt. Dabei handelt es sich um eine Wohnanlage für Studierende, die als Slim Floor-Tragwerk aus Spannbeton-Fertigdecken und
deckengleichen Verbundträgern gebaut wurde.
Die Studie macht deutlich, dass nicht nur enorme Mengen an Rohstoffen eingespart werden können, auch die Treibhausgasemissionen werden beim Einsatz von Slim Floor-Tragwerken aus Spannbeton-Fertigdecken deutlich reduziert.
Daneben wird in dem Beitrag auf zukünftige Entwicklungen hingewiesen, die sich aus der DAfStb-Richtlinie „Treibhausgasreduzierte Tragwerke aus Beton, Stahlbeton oder Spannbeton“ ergeben“. Diesbezüglich werden erste Ergebnisse vorgestellt.