Soester Hochbau-Spezialist lieferte 900 Betonfertigteile
Nach dem Abriss des ehemaligen Dieler-Kaufhauses in Menden gestaltet sich der Neubau zu einer Herausforderung in Sachen Materiallogistik und Baustellenmanagement. Die Firma J. Lehde GmbH aus Soest hat im Zentrum des Gebäudes einen Turmdrehkran aufgebaut, der Lasten bis zu 20 t heben kann. Verbaut werden Stahlbetonfertigteile, insbesondere Stützen, Wandplatten, Deckenplatten, Unterzüge sowie Treppen. Typisch für den Bau mit Stahlbetonfertigteilen: Der Bau geht schnell voran, weil die Teile in Soest vorproduziert werden und just in time per LKW angeliefert werden.
Da nur die Gartenstraße als Materiallagerplatz zur Verfügung steht, ist das Baustellentiming besonders wichtig. Martin Butz, Geschäftsführer bei Lehde: „Wir teilen uns ja den Lager- und Arbeitsplatz auf der Gartenstraße noch mit dem Rohbauer und all den anderen Gewerken, die über kurz oder lang in das Gebäude hinein müssen. Das ist schon etwas frickelig.“
Fertigteile garantieren schnellen Baufortschritt
Dennoch konnte Lehde das Untergeschoss innerhalb von nur fünf Wochen fertigstellen. Die anderen Geschosse werden jeweils ca. drei Wochen benötigen. Das Bautempo ist neben dem sehr guten Brandschutz ein weiterer Vorteil beim Einsatz von Stahlbetonfertigteilen. Mit Ortbeton würde das Projekt nach eigener Einschätzung viel länger dauern als bis zu dem aktuell geplanten Bauzeitende 31. Dezember 2024.
Der Obendreherkran von Lehde wird kurz vor Projektende Teil für Teil aus der zentralen Öffnung inmitten des Gebäudes wieder herausgezogen. Dazu benötigt Lehde laut Bauzeitenplan im März 2024 einen 400-Tonnen Autokran. „Das haben wir unter anderem beim Bau des Kress-Gebäudes in Soest und anderswo auch schon so gemacht“, erklärt Butz. Auch das Thema Logistik ist für Lehde normaler Projektalltag: „Wir wissen ganz genau, welches Teil wann im Werk zu produzieren ist. Dann muss es per LKW nach Menden gebracht und auf der Baustelle sofort mit den anderen Teilen verbunden werden. Alle unsere Leute haben digitale Hilfsmittel. Jeder sieht in Echtzeit, was wann wie passiert und kann sich darauf einstellen.“
Das ehemalige Dieler-Haus in der Mendener Unterstadt hatte jahrelang leer gestanden. Vor Jahrzehnten war dort die Einzelhandelsfirma Küster untergebracht. Nicht zuletzt deshalb dürfte die Investorenfamilie Siepmann für das Bauprojekt die Geschäftshaus Küster GmbH gegründet haben. Lehde liefert rund 900 Stahlbetonfertigteile (ca. 4.000 Tonnen) für das vierstöckige Gebäude. Dabei handelt es sich um 140 Stützen (bis 9,50 m Länge und bis 6,5 t Gewicht), 184 Unterzüge (bis 9 m Länge und bis 9,1 t Gewicht), 332 Deckenplatten (bis 9,50 Länge, 2,57 m Breite und bis 7 t Gewicht) sowie 242 Wandplatten (bis 9,39 m Länge, bis 3,94 m Höhe und bis 19,25 t Gewicht).
Die Auftragssumme liegt allein für den Hochbauspezialisten aus Soest bei ca. 3 Mio. Euro.