Transparente Feuerstelle entflammte auch die Jury
Der Förderverein der Bundesfachschule für Betonwerker (FBB) prämierte die Meisterstücke des vergangenen Jahres: Der Betonwerksteinpreis für Gestaltung 2022 geht an Mario Büscher aus Gronau. Seine transparente Feuerstelle überzeugte die Jury nicht nur mit der dahinterstehenden gestalterischen Idee, sondern auch der handwerklich perfekten Ausführung. Mit einer „Belobigung“ zeichnete der FBB den von Fauzi Musliu gefertigten Couchtisch aus – ein stapelbares und damit platzsparendes Betonmöbel, inspiriert von dem Spiele-Klassiker Tetris.
Vier angehende Betonwerksteinmeister hatten sich 2022 zur Prüfung angemeldet, das erforderliche Meisterstück angefertigt und zur fachkundigen Begutachtung präsentiert. Zu den beiden bereits eingangs erwähnten Meisterstücken, der Feuerstelle und dem Couchtisch, kamen noch ein formschöner Gartentisch mit einer halbrunden Bank sowie eine schwungvolle Poolliege hinzu. Der Fachjury des Fördervereins der Bundesfachschule für Betonwerker, der für die Prämierung verantwortlich zeichnet, gehörten in diesem Jahr an: Beate Leinmüller, Designerin an der Hochschule für Gestaltung in Stuttgart, die die Teilnehmenden wie immer intensiv bei der Ideenfindung sowie der Gestaltungsumsetzung beraten und unterstützt hatte, Dr. Ulrich Lotz und Stefanie Blank von den Betonverbänden Baden-Württemberg aus Ostfildern, Günther Wiedenmayer von der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in Ulm, Betonwerksteinmeister Richard Scheer aus Sankt Goar, Wolfgang Kinzebach von der Firma Rinn aus Heuchelheim, Christian Egenter von der Villa Rocca GmbH aus Viernheim und Martin Möllmann von der Dyckerhoff GmbH in Wiesbaden. Bei der Bewertung spielten neben gestalterischen und handwerklichen Aspekten auch die potenziellen Marktchancen der eingereichten Meisterstücke eine wichtige Rolle.
Preisgekrönt: Ein besonders „feuriges“ Meisterstück
Bei der Verleihung des Betonwerksteinpreises für Gestaltung 2022 entschied sich die Jury für das Meisterstück von Mario Büscher aus dem nordrhein-westfälischen Gronau, der seine Ausbildung im familieneigenen Betonwerk absolvierte. Mit seinem Meisterstück wollte er – so ist es in seinem Herstellungsbericht zu lesen – „etwas, womit man interagieren konnte oder zumindest etwas, was auch noch in ein paar Jahren das Auge anzieht“. Und in der Tat ist seine mit Ethanol betriebene Feuerstelle etwas fürs Auge. Zu den fertigungstechnisch besonderen Herausforderungen zählten vor allem die perfekten Rundungen, mit denen die Form aus dem Betonbetonblock geschnitten werden musste. Auch für die Rundungen im Inneren der Feuerstelle „musste noch viel Feingefühl angewandt werden, um die Passgenauigkeit und die optische Anschaulichkeit herzustellen“, so Mario Büscher.
Aufgrund der filigranen und runden Bauteile kam ein selbstverdichtender Beton auf Basis Dyckerhoff Flowstone Weiss zum Einsatz. Die äußeren Wände wurden mit Grano Diamond und Basalt Schwarz hergestellt. Die inneren Teile der Feuerstelle erhielten zusätzlich noch Criscarb als Gesteinskörnung. Bevor die Bauteile mithilfe von Steinkleber fest miteinander verbunden wurden, erfolgten ein aufwändiger Polierschliff und Imprägnierung aller sichtbaren Flächen. Sowohl die gestalterische Idee und das hervorragende Design als auch die handwerklich perfekte Ausführung führten zu einem gelungenen Gesamtbild und überzeugten so auch die Jury.
Belobigt: Vom Spiele-Klassiker Tetris inspirierter Couchtisch
Ein Sonderpreis in Form einer „Belobigung“ wurde Fauzi Musliu aus dem schwäbischen Aalen zuerkannt, der seine Ausbildung zum Betonfertigteilbauer bei der Fa. Traub erhielt. Inspiriert wurde er nach eigenen Angaben bei der Anfertigung seines Meisterstücks, einem Couchtisch, von dem schon in der 1980er Jahren entwickelten Spiele-Klassiker Tetris, dem erfolgreichsten Videospiel der Geschichte. So wie es bei Tetris gilt, farbige Blöcke möglichst ohne eine einzige Lücke aufeinander zu türmen, so sollten sich bei seinem Tisch die Platten im geschlossenen Zustand platzsparend übereinanderstapeln lassen. „Da wir eine große Familie mit drei Kindern sind, der zur Verfügung stehende Platz nie ausreicht und wir einen neuen Tisch brauchen, habe ich mich dafür entschieden, den Tisch in drei Teilen von unterschiedlicher Länge und Höhe zu machen, die genau wie beim Tetris-Spiel übereinander liegen“, beschreibt er sein Vorhaben.
Der Tisch erreicht bei voller Öffnung eine Länge von fast zwei Metern. Trotz allem ist dieser im geschlossenen Zustand platzsparend. Als Zement kam Dyckerhoff Flowstone Weiss zum Einsatz. Da sich die Farbkombination an dem bestehenden Wohnzimmer orientierte, wurde als Gesteinskörnung neben Diamond Flour und Weiss auch Basalt Schwarz eingesetzt. Die Jury zeigte sich sowohl von der cleveren Konstruktionsidee als auch von der perfekten Ausführung mit perfekt ausgeführten Kanten und einer insgesamt gleichbleibend guten Betonqualität des durchaus marktfähigen Möbels überzeugt.
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