Vorwort
Wie wir alle wissen, ist Beton ein unverzichtbarer und äußerst vielseitiger Werkstoff, der in unserer modernen Gesellschaft eine enorm wichtige Rolle spielt. Er war zu allen Zeiten fester Bestandteil unzähliger Infrastrukturprojekte und wird es dank seiner Langlebigkeit, Festigkeit und Anpassungsfähigkeit als moderner Baustoff auch in den kommenden Jahrhunderten sein. Betonbauten können bekanntermaßen viele Jahrzehnte lang Bestand haben und mit der richtigen Bauweise und Instandhaltung sogar Jahrhunderte überdauern. Seine beachtliche Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen, Erosion und Feuer macht Beton zu einem zuverlässigen Baumaterial für Bauwerke, die extremem Bedingungen standhalten müssen. Dank seiner Anpassungsfähigkeit ist er der ideale Baustoff für vielfältige Vorhaben, die von Großbaustellen bis hin zu filigranen Formen reichen. Seine Formbarkeit und Gestaltungsfähigkeit ermöglichen unterschiedlichste Bauformen und machen ihn damit für Architekten und Künstler zur ersten Wahl.
Trotz seines weitverbreiteten Einsatzes hat Beton, der Portlandzement als mineralisches Bindemittel enthält, jedoch auch seine Schattenseiten, insbesondere im Hinblick auf seine Nachhaltigkeit in einem Umfeld, in dem der Ausstoß von CO₂-Emissionen begrenzt ist. Wenn wir sicherstellen wollen, dass die Herstellung und Verwendung von Beton keine nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt und unsere Gesellschaft hat, müssen wir die Folgen dieser Entwicklung verstehen. Experten führen auf Veranstaltungen wie dieser Diskussionen und Debatten von größter Bedeutung, um politische Entscheidungsträger zu informieren, Einfluss auf sie zu nehmen und neue, nachhaltigere und dauerhaftere Produkte auf Bindemittelbasis zu entwickeln.
Um die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müssen wir nach Angaben des Klimaschutzprogramms der Vereinten Nationen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 45 % im Vergleich zu 2010 senken. Leider sind wir gegenwärtig auf dem besten Weg, den Ausstoß von Treibhausgasen um 10 % zu erhöhen. Der jüngste, im September 2022 veröffentlichte Fortschrittsbericht der Internationalen Energieagentur macht deutlich, dass der Teilsektor Zement zurzeit nicht auf Kurs ist, um das anvisierte Netto-Null-Emissionsziel bis 2050 zu erreichen. Es bleibt noch sehr viel zu tun und die Zeit ist knapp.
Diese ernüchternden Statistiken machen deutlich, dass es dringend notwendig ist, uns mit der Umweltbelastung durch die Herstellung und den Einsatz von Beton zu befassen. Es ist von entscheidender Bedeutung,
nachhaltige Strategien zu erforschen und umzusetzen, die den CO₂-Fußabdruck unserer Branche minimieren, das Abfallaufkommen reduzieren, den Materialeinsatz optimieren und die Langlebigkeit unserer bestehenden Infrastrukturanlagen erhöhen können.
Die Präsentation gemeinsamer Erfahrungen auf Veranstaltungen wie den BetonTagen ist von entscheidender Bedeutung, wenn wir einen produktiven Beitrag zu diesem Problem wie auch zu den vielen anderen drängenden Herausforderungen unserer Gemeinschaften leisten wollen, für die innovative Lösungen gefragt sind.
Ich wünsche allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der BetonTage viel Erfolg sowie einen fruchtbaren und produktiven Austausch.