Einsatz von nachhaltigem Beton beim Bau des "EDGE Friedrichspark"
15.07.2024
Figure: René Löffler/Solid Unit
Nur 30 Prozent Klinkeranteil und ein um rund 60 Prozent reduzierter CO₂-Fußabdruck - beim Berliner Großbauprojekt EDGE Friedrichspark von Projektentwickler Edge und Bauunternehmen Züblin kommt erstmalig der innovative, klinkereffiziente Zement „naturecem65” (Projekttitel CEM X) im großen Maßstab zum Einsatz. Der nachhaltige Zement und Beton von Hersteller Spenner wird dabei mithilfe der prädiktiven Software des mehrfach ausgezeichneten Solid Unit Start-ups Alcemy ausgesteuert und engmaschig überwacht. Damit setzt das Projekt neue Maßstäbe im Bereich der Klinkereffizienz und Nachhaltigkeit.
Technologie von Solid Unit Mitglied Alcemy
„Beim naturecem65 wird das weitläufig verfügbare Substitut Kalksteinmehl als Ersatz für den CO₂-intensiven Zementklinker genutzt. Dies bietet enormes Potential zur Emissionseinsparung. Es ist großartig zu sehen, wie sich immer mehr Lösungen für klimafreundliche Betone entwickeln und von den Akteuren am Bau aufgegriffen werden. Jede Tonne CO₂, die wir beim Beton reduzieren, braucht nicht bei aufwändigen Carbon-Capture-Verfahren berücksichtigt zu werden“, betont Thomas Zawalski, Geschäftsführer von Solid Unit Deutschland.
„Unser Kooperationspartner Spenner hat Anfang des Jahres die europaweit erste bauaufsichtliche Zulassung für diesen neuen Zement für die Werke Berlin und Erwitte erhalten. Wir freuen uns sehr, dass beim Berliner Bauprojekt EDGE Friedrichspark des Projektentwicklers Edge dieser direkt zum Einsatz kommt. Das ist ein wichtiger Meilenstein für unseren Kunden und für unsere prädiktive Qualitätssteuerung“, so Hoang Nguyen, Head of Communication & Sustainable Construction bei Alcemy.
Auf einer Fläche von 39.000 Quadratmetern entsteht in Friedrichshain-Kreuzberg ein hochmoderner Bürokomplex. Mit dem Projekt wird das bisher wenig erschlossene Quartier um den Ostbahnhof weiterentwickelt. „Mit dem Einsatz des naturecem setzen wir dabei einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit. Unsere Zusammenarbeit mit dem Berliner Start-up alcemy war bereits in der Vergangenheit erfolgreich: Bei dem 2023 abgeschlossenen Projekt EDGE East Side an der Warschauer Straße kam ebenfalls nachhaltiger Beton zum Einsatz, der mithilfe von alcemys Software ausgesteuert wurde“, erklärt Andreas Muschter, CEO bei Edge DACH.
„Der Einsatz nachhaltigerer Bauweisen, wie beispielsweise CO₂-reduzierter Zement, setzt bereits in der Planungsphase umfangreiches Fachwissen voraus. Durch die Integration digitaler Planungsmethoden ermöglichen Architektinnen und Stadtplaner eine sorgfältige Koordination, die bisherige Schnittstellen zwischen Planung und Bauausführung in belastbare Nahtstellen verwandelt“, betont Dr. Tillman Prinz, Bundesgeschäftsführer der Bundesarchitektenkammer und Klimabeirat von Solid Unit.
Solid Unit e.V., das Netzwerk für klimaneutrales Bauen mit mineralischen Baustoffen, ist ein Zusammenschluss von Vertreterinnen und Vertretern der Bauwirtschaft und der Baustoffindustrie sowie von Hochschulen, Forschungsinstituten, Kammern und Start-ups der Branche. Ziel von Solid Unit ist es, das Wissen um die Klimaschutzpotentiale des innovativen Massivbaus noch stärker in die Breite zu tragen. Dazu fördert Solid Unit den Dialog und das Zusammenwirken zwischen Politik, Wissenschaft, Planenden, Architektinnen und Architekten, Start-ups und der Öffentlichkeit und zeigt, was bei den mineralischen Baustoffen schon heute in puncto Klimaneutralität möglich ist.
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