Die weltweit erste in Serie gefertigte Kappendecke aus Beton
02.09.2024
Figure: concap
Gemeinsam haben das Ingenieurbüro schlaich bergermann partner und der Betonfertigteilhersteller thomas betonbauteile die erste in Serie gefertigte Kappendecke aus Beton entwickelt. concap ist die Neuinterpretation der historischen Kappendecke und setzt Maßstäbe in den Bereichen Eleganz, Ressourcenschonung, Technikintegration und Baulogistik. Neben der markanten Ästhetik der historischen Vorgänger bietet concap zusätzlich eine deutliche CO2-Einsparung, einfache Anschlussdetails sowie eine intelligente Technikintegration.
concap erreicht durch die effiziente Schalentragwirkung mit nur 6 cm Schalendicke gleiche Spannweiten und Tragfähigkeiten wie konventionelle Deckensysteme, spart dabei aber etwa 60 % Konstruktionsbeton. concap ist nicht nur effizient und nachhaltig, sondern verleiht den Räumen durch das charakteristisch flache Bogenprofil eine besondere Eleganz und Großzügigkeit und erzeugt so eine helle, offene Atmosphäre. Als hochwertiges Betonfertigteil in Sichtbetonqualität wird concap auf der Baustelle mit leicht verfügbarem gekörntem Recyclingmaterial verfüllt. Alle gebäudetechnischen Leitungen können in dieser Schüttung verlegt und verzogen werden.
Durch die verschiedenen Modulgrößen und -breiten eignet sich das Deckensystem sowohl für Büro- und Wohngebäude als auch für Industrie- und Gewerbebauten. Dabei erfüllt es, in Kombination mit der Schüttung, alle technischen Anforderungen hinsichtlich Deckenlasten, Schallschutz und Brandschutz sowie Nutzerkomfort.
concap ist elegant und effizient
concap sorgt mit einer schlichten Eleganz für einen großzügigen und weiten Raumeindruck. Die Deckenuntersicht von concap ist standardmäßig betongrau und schalglatt, da die Elemente im positiven Fertigungsverfahren hergestellt werden. Die Elemente werden in Sichtbetonqualität geliefert und können in verschiedenen Betonfarben sowie Säuerungen und Abstrahlungen produziert werden, ganz individuell angepasst an das jeweilige Projekt.
Auch die erhöhten Anforderungen an Schallschutz, 90 Minuten Brandschutz und gehobenen Nutzerkomfort erfüllt das System für Bauvorhaben des Wohnungs- und Gewerbebaus. concap ermöglicht eine Nutzlast bis 3 kN/m² und eine Ausbaulast (zusätzlich zur Schüttung) von bis zu 2,5 kN/m².
concap ist platzsparend und intelligent
concap ermöglicht einen reduzierten Deckenaufbau, da in der offen unter dem Bodenbelag zugänglichen Schüttung alle benötigten Leitungen für Sanitär- und Elektroinstallationen integriert werden können. So entfällt selbst für hochtechnisierte Gebäude der Doppelboden. Die Leitungen werden entweder durch Aussparungen zwischen den Elementen oder in einer Zwischenschicht oberhalb des Elements verzogen. So ist ein Gesamtdeckenaufbau ab 32 cm Höhe möglich. Wenn gewünscht kann concap auch zur Raumtemperierung eingesetzt werden. Dabei erfolgt die thermische Betonkernaktivierung durch im Werk eingebaute Kapillarrohre.
concap ist geprüft und unkompliziert
concap erfüllt alle geltenden deutschen Baunormen und kann bei Bedarf an technische EU-Normen angepasst werden. Zudem liegt für alle Typen eine Bewertung des vorhandenen Schallschutzes vor. Dadurch entfallen aufwendige Versuche und langwierige Genehmigungsprozesse und concap kann direkt in die individuelle Planung übernommen werden. Auf der Baustelle ermöglicht das Betonfertigteil einen einfachen Bauablauf und einen schnellen Baufortschritt bei gleichbleibend hoher Qualität. concap ist derzeit für ein Achsraster von bis zu 810 cm Länge, 270 cm Breite und in verschiedenen Schallschutz- und Traglaststufen erhältlich. Weitere, individuelle Maße sind auf Anfrage möglich.
concap ist nachhaltig und kreislauffähig
Im direkten Vergleich mit einer 8,1m weit spannenden Flachdecke aus Ortbeton spart der Deckenaufbau mit concap durchschnittlich 55 % CO2. Dies wird durch die effiziente Tragweise der Bögen und die nachhaltige Schüttung aus kreislauffähigen Recyclingprodukten ermöglicht. Auch ist am Ende des Lebenszyklus von concap ein zerstörungsfreier Rückbau sowie eine unkomplizierte Wiederverwendung der Elemente möglich.
concap erleben
Auf der concap Webseite (www.con-cap.de) bieten virtuelle Räume einen ersten Eindruck, wie das Deckensystem im Kontext von Wohnung, Büro, Gewerbe- und Industriebau wirkt. Ergänzend dazu ermöglicht eine AR-App die virtuelle Begehung der Räume unter den Kappendecken. Ein weiteres Highlight bietet der Showroom in Hennigsdorf bei Berlin. Hier ist das Deckensystem im Maßstab 1:1 erlebbar. Bei einer individuellen Besichtigung des Showrooms kann ein 8,1 m spannendes Modul inklusive Deckenaufbau und beispielhafter TGA-Integration besichtigt und begangen werden.
Über die Entstehung von concap
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde die sogenannte Preußische Kappe vermehrt für Geschossdecken in Wohngebäuden und in gewerblichen und landwirtschaftlichen Bauten sowie weitspannenden Fabrikhallen verwendet. Diese historischen Kappendecken waren kleinteilige, mit Steinen oder Ziegeln ausgefachte Konstruktionen. Daher war die Errichtung der später leicht anmutenden Form zeitaufwendig und erforderte spezialisiertes handwerkliches Wissen.
Die Idee zur Weiterentwicklung der Kappendecke stammte von Professor Mike Schlaich, der seit vielen Jahren an der TU Berlin zum nachhaltigen Bauen mit Beton forscht. Als Partner des renommierten Ingenieurbüros schlaich bergermann partner fand er mit Eckhardt Thomas, geschäftsführendem Gesellschafter der thomas gruppe, den idealen Verbündeten aus der Betonindustrie. Gemeinsam in einem interdisziplinären Team gelang es ihnen, in 18 Monaten intensiver Entwicklungsarbeit die historische Kappendecke neu zu denken und als intelligentes, ressourcenschonendes Betonfertigteil wiederaufleben zulassen.
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