Erfolgreiche SLG-Fachtagung „Betonpflasterbauweisen“

Über 80 Teilnehmer folgten interessiert dem abwechslungsreichen Vortragsprogramm
Figure: SLG

Über 80 Teilnehmer folgten interessiert dem abwechslungsreichen Vortragsprogramm
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 Seit vier Jahren richtet der Betonverband SLG eine Fachtagung zu verschiedenen aktuellen Entwicklungen und Aspekten von Betonpflasterbauweisen für Verkehrsflächenbefestigungen aus. „Wir haben die Fachtagung in diesem Jahr erstmals auch für externe Teilnehmer geöffnet. Denn wir sind der Überzeugung, dass die Veranstaltung genauso für Sachverständige, Landschaftsarchitekten, Gala-Bauer sowie Vertreter der öffentlichen Verwaltung von Interesse ist“, so Dipl.-Ing. Dietmar Ulonska.

Das aktuelle Vortragsprogramm der vierten SLG-Fachtagung beleuchtete wieder eine Vielfalt unterschiedlicher Aspekte der Betonpflasterbauweise – von Neuerungen in den Regelwerken über lichttechnische und juristische Themen bis hin zu Einbau und Verdichtung sensibler Belagsprodukte.

 

Sensible Schnittstellen an Gebäuden

Bauingenieur Klaus Wilmes vom Aachener Institut für Bauschadensforschung eröffnete die Vortragsreihe mit dem Thema „Anschluss von Pflasterdecken und Plattenbelägen an Gebäude“. Hierzu stellte er zunächst die Anforderungen der neuen Normenreihe DIN 18533 zum Themenbereich „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“ vor und wies darauf hin, dass sowohl die Abdichtungsarbeiten selbst als auch der Schutz der Abdichtung in das Gewerk des Hochbaus fallen. Im Anschluss erläuterte er auf Basis der FLL-Empfehlungen für Planung Bau und Instandhaltung der Übergangsbereiche von Freiflächen zu Gebäuden die Besonderheiten verschiedener Außenwandkonstruktionen, die an der sensiblen Schnittstelle von Verkehrsfläche und Gebäude zu beachten sind.

Daran knüpfte nahtlos der Vortrag von Dipl.-Ing. Thomas Leopoldseder vom Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau der LWG Veitshöchheim an, der zum Thema „Begrünbare Flächenbefestigungen mit Betonelementen“ referierte und sich auf das gerade erschienene FLL-Regelwerk bezog. Zu Beginn ging er auf die Nutzungsklassen der FLL-Richtlinien zu Planung, Bau und Instandhaltung von begrünbaren Flächenbelägen ein, bevor er die Bauweisen mit Rasenfugenpflaster und Rasengittersteinen aus Beton im Detail vorstellte. Neben der Dimensionierung der einzelnen Schichten erleuterte er die Anforderungen an die jeweiligen Baustoffe und den schichtbezogenen Ein-bau inklusive der zugehörigen Prüfungen.

 

Lichtkontrast für Bodenindikatoren

Nach der Kaffeepause referierte Dr. Hans-Hubert Meseberg, ehemaliger Leiter des Referats „Straßenausstattung“ der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und Sachverständiger für Lichtmessung, über die Bedeutung von Licht und Helligkeit bei Flächenbefestigungen sowie über Planungsgrundlagen und Fehlerquellen. Zunächst grenzte er verschiedene lichttechnische Begriffe und Messgrößen voneinander ab. Anschließend verwies er auf die Bedeutung des Leuchtdichtekontrasts für Bodenindikatoren im öffentlichen Raum gemäß DIN 32984 und erläuterte unter anderem den Unterschied zwischen der sogenannten Albedo und dem Solar Reflectance Index (SRI-Wert).

Im Anschluss an die Mittagspause referierte Prof. Jürgen Ulrich, Vorsitzender Richter am Landgericht a. D., zum Thema „Bloß nicht vor Gericht – warum man teure Gerichtsstreitigkeiten aus dem Weg gehen sollte und wie man das tut“. In seinem überaus kurzweiligen Vortrag erläuterte er anhand zahlreicher Fallbeispiele aus seiner 38-jährigen Tätigkeit als Richter in Baurechtsprozessen, dass sich viele Streitfälle auf der Grundlage eindeutiger vertraglicher Regelungen vermeiden lassen.

Nach der Kaffeepause ging Dipl.-Ing. (FH) Jan Peter Hecktor, Produktmanager Light Equipment der BOMAG GmbH, in seinem Vortrag „Einbau und Verdichtung von sensiblen Belagsprodukten“ auf die bauphysikalischen Grundlagen der Verdichtung ein, bevor er hierzu verschiedene Geräte und deren Eignung für verschiedene Einsatzgebiete erläuterte. Im Anschluss hob er die Bedeutung eines fachgerechten, ausreichend verdichteten Schichtenaufbaus als Voraussetzung einer funktionsfähigen Pflasterdecke hervor.

 

ZTV Pflaster

Den Schlusspunkt setzte Dipl.-Ing. Dietmar Ulonska, Geschäftsführer des Betonverbands SLG, mit seinem Vortrag zu den Neuerungen in den ZTV Pflaster und den ATV DIN 18318. Neben einigen Klarstellungen im Anwendungsbereich und Änderungen in den Begriffsbestimmungen erläuterte er ausführlich die verschiedenen Neuerungen in den Baugrundsätzen, bei den Baustoffanforderungen, innerhalb der Ausführung und zu den zulässigen Abweichungen. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass beide Regelwerke voraussichtlich bis Mitte 2019 veröffentlicht werden. Abschließend informierte er die Teilnehmer über weitere bereits erschienene und kurz vor Veröffentlichung stehende Regelwerke mit Bezug zur Betonpflasterbauweise.

Im Rahmen der Schlussmoderation bedanke sich Co-Moderator Michael Fuchs, Fachreferent im Betonverband SLG, bei den Teilnehmern für die zahlreichen Fragen, die im Anschluss an die Vorträge zu lebhaften Diskussionen führten. Die hohe Anziehungskraft der Fachtagung ist nach seiner Überzeugung auf die Ausgewogenheit aus Fachprogramm und der Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch unter den verschiedenen Baubeteiligten zurückzuführen. Diese hatten in den Pausen ausreichend Zeit für einen intensiven fachlichen Austausch. Insgesamt blickt der Betonverband SLG damit auf eine überaus erfolgreiche Veranstaltung zurück, an die es im kommenden Jahr im Rahmen der 5. Fachtagung Betonpflasterbauweisen anzuknüpfen gilt.

 

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