Liapor: Dämmbeton für Tanzhaus Zürich

Die trapezförmigen Aussparungen in 65 cm starkem Liapor-Isolationsbeton sorgen für den nötigen Lichteintrag im Tanzhaus Zürich (Figure: Simon Menges)

Die trapezförmigen Aussparungen in 65 cm starkem Liapor-Isolationsbeton sorgen für den nötigen Lichteintrag im Tanzhaus Zürich (Figure: Simon Menges)
Die trapezförmigen Aussparungen in 65 cm starkem Liapor-Isolationsbeton sorgen für den nötigen Lichteintrag im Tanzhaus Zürich (Figure: Simon Menges)
Auffallendstes Merkmal des neuen Tanzhauses Zürich ist seine doppelstöckige Fassade aus aneinandergereihten Trapezen. In hellem Liapor-Dämmbeton ausgeführt, verleihen sie dem Gebäude seinen ganz eigenen Rhythmus und definieren die Promenade am Limmatufer neu. Sie tragen aber auch dazu bei, dass das Gebäude dem strengen Schweizer Minergie-Eco-Standard entspricht.

An der steilen Uferböschung der Limmat in Zürich stand lange Zeit die Maschinenhalle einer ehemaligen Seidenweberei, die 2012 jedoch bis auf die Grundmauern abbrannte. An ihrer Stelle befindet sich nun das neue, gut 1.500 m² große Tanzhaus Zürich, das vom Architekturbüro Barozzi Veiga in Barcelona konzipiert und umgesetzt wurde.

Das neue Gebäude ist von der oberhalb verlaufenden Straße aus gesehen praktisch unsichtbar. Die Dachfläche ist vielmehr als öffentlicher Park ausgebildet und zwei neue, seitlich am Gebäude verlaufende Treppen gewähren den Abstieg zum beliebten Uferweg. Erst von dort aus erschließt sich die dem Fluss zugewandte, rund 50 m lange Hauptfassade des Tanzhauses.

Unverwechselbare Leichtigkeit

Errichtet wurde die 65 cm starke Außenwand des Tanzhauses aus rund 250 m³ LC8/9-Liapor-Dämmbeton, so die landestypische Bezeichnung für Liapor-Leichtbeton. Den Rohbau übernahm die Landolt + Co AG in Kleinandelfingen. „Die Verwendung des besonderen Dämmbetons erlaubte die Gestaltung einer Monomaterialfassade und ermöglichte die Konstruktion einer ‚fast primitiven‘ Architektur“, erläutert Alberto Veiga. „Ausschlaggebend waren aber auch die hohe strukturelle Festigkeit und die besonders hohe Dämmwirkung des Liapor-Dämmbetons“, ergänzt Daniel Meyer, Geschäftsführer der Liapor Schweiz Vertriebs GmbH. Dank des Baustoffs weist die Gebäudehülle einen U-Wert von rund 0,39 W/m2K auf. Sie trägt dazu bei, dass das Tanzhaus Zürich dem Schweizer Minergie-ECO-Standard entspricht, der strenge Vorgaben hinsichtlich Baubiologie und Ökologie macht. Alle Innen- und Außenwände wurden in Sichtbetonqualität ausgeführt.

Für den Bau der Fassade kamen speziell angefertigte Schalungselemente zum Einsatz, darunter fünf Meter hohe Spezialaussparungen, die in der Fassade alle 30 cm eingebaut wurden. Im Ergebnis weist die hellgraue Liapor-Dämmbetonfassade eine besonders glatte Textur auf, zeigt im Detail jedoch auch die charakteristischen Lunker und Hohlräume. Diese machen jedes der Fassadentrapeze zu einem lebendigen Unikat, unterstützen aber auch deren Leichtigkeit, die sie ohnehin durch ihre quasi auf den Kopf gestellte Position innehaben. An die Dämmbetonpfeiler wurden anschließend noch filigrane Drahtgitter als Rankhilfe für Kletterpflanzen angebracht, die die Fassade im Sommer auf natürliche Weise verschatten. Zusätzliche Blenden oder Sonnenschutzrollos waren damit nicht erforderlich.

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