Aus alt mach neu: Syspro-Betonfertigteile für Bauernhaus
Wer im Rottenburger Ortsteil Schwalldorf von der Dorfstraße in die Turmstraße einbiegt, kann dieses Bauernhaus nicht übersehen. Unter dem Heuboden mit Blick auf die Dorfkirche führt hier seit fast zweihundert Jahren eine 3,80 m breite und 4,50 m hohe Durchfahrt durch das Haus. Das originale Bauernhaus gibt es jetzt nicht mehr: Dort, wo früher die Pferde und anderes Vieh unterm Heuboden ihre Stallplätze hatten, hat der heutige Hausherr sein neues Zuhause mit ganz besonderer Ausstattung bauen lassen.
Der Neubau ist bis auf die Holzbalken-Dachkonstruktion im Jahr 2021 komplett aus Syspro-Betonfertigteilen gebaut worden. „Klar, hätte ich gerne unser altes Haus behalten und saniert. Die maroden Mauern und Balken konnte man aber nicht mehr retten – ein Neubau musste her“, erläutert Bauherr Alexander Freund diese besondere Replik der alten Gebäudeform.
Die Idee für die Konstruktion mit den Syspro-Betonfertigteilen hatte Alexander Freund bei einem Handwerkerauftrag für den Marketing-Leiter der Beton Kemmler GmbH entdeckt. Frank Fletschner baute damals ein großes und offen gestaltetes Mehrfamilienhaus mit Betonfertigteilen, aufwändiger Haustechnik und repräsentativer Inneneinrichtung in Reutlingen. „Das Haus gefiel mir sehr. Und mit Frank Rattay aus Pfullingen konnte ich in der Folge einen der renommiertesten Architekten für diesen Baustoff auch für mein Projekt gewinnen“, erläutert Freund.
Viel Platz und Technik
Das neue Haus hat eine Gesamthöhe von 13 m, eine Breite von 9 und eine Länge von 17 m. Drinnen bieten die vier Etagen eine Gesamtwohnfläche von 411 m². „Von der Dorfstraße aus gesehen gelangt man über einen Eingang auf der rechten Seite zu den beiden unteren Stockwerken, in der es zwei separate Wohnungen, Abstellräume sowie den Heizraum mit einem 1.000 Liter Wassertank und der Luft-Wärmepumpe gibt“, beschreibt Alexander Freund den Zugang dieses Hausteils.
„Im Erdgeschoss haben wir hier noch eine Garage und im ersten Stockwerk ein Gästezimmer. Von hier aus führt eine Betontreppe in die Dachgeschosse, wo wir wohnen. Die dritte Etage verfügt über einen großen, offenen Küchen- und Wohnzimmerbereich sowie ein separates Kinderzimmer“, erklärt Alexander Freund die Raumaufteilung. Die Innengestaltung ist in beiden Wohnetagen durch die klaren, pragmatischen Fügungslinien der auch innen unverputzten Betonelemente gekennzeichnet.
Die Nachbarn aus dem Ort seien am Anfang die allergrößten Kritiker dieses besonderen Bauprojektes gewesen, berichtet der Bauherr. „Vom ‚hässlichsten Haus der Dorfgeschichte‘ war die Rede“, erzählt der Handwerker. Ein Umdenken kam dann während des eigentlichen Hausaufbaus. Gerade mal vier Tage brauchte man mit einem Bau- und einem Autokran, um die vorgefertigten Teile auf die Fundamentplatte zu setzen. „Für jedes Geschoss brauchten wir jeweils einen Tag. Als dann alles stand, gab es den Wow-Effekt – wir haben nur Lob bekommen.“ Alexander Freund hat rund 1,3 Mio. Euro investiert und das Land Baden-Württemberg hat die Besonderheit mit 100.000 Euro aus dem „Entwicklungsprogramm ländlicher Raum“ zudem noch gefördert. Die gesamte Investitionssumme setzt Marketing-Leiter Frank Fletschner indes noch etwas höher an: „Alex hat eine Menge Eigenleistung für den Technikbau mit eingebracht. Unterm Strich dürfte das Investitionsvolumen für dieses Projekt tatsächlich um die zwei Millionen Euro liegen.“
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