10.000 m Klebebordsteine für sichere Verkehrsführung
An deutschen Autobahnen fehlen derzeit rund 40.000 Lkw-Stellplätze mit Übernachtungsmöglichkeiten. Um zu gewährleisten, dass Lkw-Fahrer die vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten können, forciert das Bundesverkehrsministerium den Neu- und Ausbau von Rastanlagen. Stark entwickelten sich in den letzten 25 Jahren vor allem die Ost-West-Verkehrsströme. Betroffen ist auch die A6 zwischen Nürnberg und Heilbronn. Aus diesem Grund wird die Rastanlage Hohenlohe bei Neuenstein auf beiden Seiten erweitert.
Die in den 70er Jahren gebaute Rastanlage Hohenlohe befindet sich an der A6 zwischen den Autobahnkreuzen Weinsberg und Feuchtwangen/Crailsheim. Die Erweiterung von bisher 5 ha auf 15 ha soll dazu beitragen, die Parkplatznot auf der Autobahn A6 zu beheben. Die Anzahl der Stellplätze für Lkw wird durch die Baumaßnahme mehr als verdreifacht; zusätzlich werden auf jeder Seite zwölf Busparkplätze, vier Stellplätze für Schwertransporte und sechs Stellplätze für Caravans eingerichtet. Die Anzahl der Stellplätze für Pkw wird auf der Südseite um rund 50 % vergrößert und auf der Nordseite sogar verdoppelt. Künftig stehen somit insgesamt 205 Lkw-, 24 Bus- und 274 Pkw-Stellplätze zur Verfügung.
Voraussichtlich bis zum Jahresende 2015 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Der Bund investiert rund 18,9 Mio. Euro in die neue Verkehrsanlage.
Bordsteine als Wegweiser
Wesentliche Gestaltungselemente der Erweiterungsflächen sind die Grüninseln und die Randbegrenzungen, die eine räumliche Trennung der unterschiedlichen Fahrzeugarten ermöglichen und so die Aufenthaltsqualität für alle Nutzergruppen verbessern. Auf diese Weise wird auch eine klare, zielorientierte Wegweisung zur jeweiligen Parkierungsfläche in der Tank- und Rastanlage ermöglicht. Eine besondere Rolle nehmen die Bordsteine ein.
„Bei der Neuanlage von Verkehrsflächen werden in der Regel zuerst die Randbegrenzungen erstellt und erst dann die Fahr- oder Gehwege gepflastert oder asphaltiert“, sagt Dipl.-Ing. André Peritz, Bauleiter der Firma Leonhard Weiss aus Satteldorf. „Dies ist hier jedoch nicht möglich, da ein Großteil der neu befestigten Flächen in hochbelastbarem Beton hergestellt wurde. Die Betonfertiger, die diese Flächen erstellen, haben eine feste Arbeitsbreite und können die Räume bis zu den Randsteinen nicht sauber ausfüllen – insbesondere dann nicht, wenn Kurven im Spiel sind. Davon haben wir hier wegen der zahlreichen Grüninseln sehr viele“, so Peritz.
Gesucht war daher eine Lösung, bei der die Bordsteine für die Fahrbahnen und Parkierungsflächen nachträglich aufgebracht werden. Für die etwa 10.000 m Randbegrenzungen entschieden sich die Planer deshalb für ein bestimmtes System der Bordstein-Klebetechnik aus dem Betonsteinwerk Meudt in Wallmerod.
Dauerhafte Klebeverbindung
Sämtliche verbauten Bordsteine – in erster Linie Hochborde vom Typ HB 15/25 – wurden durch Absägen auf eine exakt gleiche Höhe von 15 cm gebracht. Nachdem die Betondecke an den Stellen, an denen die Bordsteine verklebt werden sollten, leicht angefräst war, wurde in einem Dünnbettklebeverfahren 2-K-Kunststoff auf der zuvor mit Wasserhochdruck gereinigten Betonplatte aufgebracht und die Bordsteine mit der geschnittenen Seite verklebt. Aus dieser Vorgehensweise ergeben sich zwei Vorteile: Erstens hält die Verklebung auf den glatten Flächen besonders gut, da die Zementhaut entfernt wird. Zweitens werden fertigungsbedingte Höhenschwankungen eliminiert und die Steine für die Verklebung kalibriert. Maßtoleranzen sind laut Bauleiter Peritz nahezu ausgeschlossen.
Und wie haltbar ist die Klebeverbindung? „Zahlreiche Projekte aus der Vergangenheit zeigen, dass eine geklebte Bordsteinlösung dauerhaft haltbar ist“, so Peritz. Den Beweis liefere der Test, den die Verantwortlichen der Firma Meudt vor Ort vor Beginn der Arbeiten mit den original verwendeten Materialien gemacht haben. Eine Staplergabel, die mit voller Wucht horizontal gegen den aufgeklebten Bordstein gerammt wurde, konnte der Klebestelle keinen Schaden zufügen.
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Hermann Meudt
Betonsteinwerk GmbH
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