40 Jahre Idat: Von der Lochkarte zum Global Player
Was vor 40 Jahren von zwei Studenten der TU Darmstadt als Zweimannbetrieb gegründet wurde, ist längst ein international agierendes Softwareunternehmen mit ca. 30 MitarbeiterInnen geworden. Denn in der Betonfertigteilindustrie baut man inzwischen weltweit auf die innovative Software von Idat. Eine Erfolgsstory mit ein wenig Nostalgie; heute würde man es eine typische Start-up-Gründung nennen.
Zwei Studenten warteten im Rechenzentrum der TU Darmstadt auf ihre jeweiligen Berechnungsergebnisse – heute zwar unvorstellbar, aber damals eine mehrstündige Angelegenheit. Immerhin hatte man genug Zeit, ins Gespräch zu kommen und festzustellen, dass man dieselbe Wellenlänge hat. Warum nicht die Programmiererfahrung von Dr. Hartmann und das Bauwesen-Knowhow von Herrn Landgraf bündeln und eine Firma gründen? Gesagt, getan.
Damals gab es noch keine PCs, vielmehr wurden die Programme auf Großrechnern erstellt. Die Anwender mussten die Daten per Lochkartenleser eingeben und erhielten nach einiger Zeit die Ergebnisse auf einem Drucker oder Zeichnungen auf einem Plotter ausgegeben. Damit wurden damals schon Verlegepläne und einzelne Produktionszeichnungen für die Fertigteile erstellt.
Langjährige zufriedene Kunden
Zu den ersten Kunden in diesem Bereich zählten die Firma Veit Dennert KG aus Schlüsselfeld und der Gasbetonhersteller Ytong (heute Porenbeton/Xella). Beide Firmen sind bis heute zufriedene Kunden der Firma Idat und setzen die ständig weiterentwickelten Programme weiterhin erfolgreich ein.
Nachdem der Informatikstudent Reinhard Lackner 1985 sein Praktikum bei der damals noch jungen Firma Idat gemacht hatte, wurde ihm 1990 angeboten, als dritter Gesellschafter in die Firma einzusteigen, da sich Herr Landgraf aus dem aktiven Geschäft langsam zurückziehen wollte. Der damals 25-jährige Lackner leitet bis heute sehr erfolgreich die Geschicke von Idat. Seit der Pensionierung von Herrn Dr. Hartmann 2018 ist Andreas Geisler zweiter Geschäftsführer.
1990 war auch aus einem anderen Grund ein Schicksalsjahr der Firma Idat: So führte man AutoCAD als neue CAD-Plattform ein. Lackner: „Das war eine wegweisende Entscheidung. Denn die Produkte AutoCAD und mittlerweile Revit der Firma Autodesk haben sich seitdem zum absoluten Weltmarktführer entwickelt.“ Nach technischen Verfeinerungen gelang es 1998, die Programme statt zuvor nur als 2D- ausschließlich als 3D-Applikationen auf der Basis von AutoCAD Architecture auf den Markt zu bringen. Dies beinhaltet eine umfangreiche Palette von Modulen zur Planung von Wänden (Massivwände, Doppelwände, Thermowände, Sandwichwände), Decken (Massivdecken, Elementdecken, Hohlkörperdecken, TT-Decken), allgemeine Fertigteile (Träger, Balken, Fundamente, Balkone usw.) und Treppen. Komplettiert wurden diese Programme durch ein Stapelprogramm und eine Palettierungssoftware.
Ab 2010 erfolgte der Einstieg in die Programmierung auf Basis der BIM-Plattform Revit. Autodesk Revit hat sich mittlerweile als die weltweit führende Anwendung im Bereich BIM etabliert. „Aktuell“, erklärt Lackner, „bietet Idat auf Basis dieser Plattform auch seine Module für die Planung von Betonfertigteilen an. Somit haben die Kunden Wahlfreiheit, ob die Planung auf der CAD-Basis AutoCAD oder bei BIM-Projekten auf Revit durchgeführt werden soll. Aber in jedem Fall ist ein hoher Automatisierungsgrad und der Vorteil einer sicheren und schnellen 3D-Planung garantiert.“
Aktuellstes Produkt Idat Revit Precast
Nach der im Jahr 2016 getroffenen Entscheidung, ein auf die Betonfertigteilbranche spezialisiertes ERP-System zu entwickeln, bietet Idat heute seinen Kunden eine umfassende und einzigartige All-in-One-Lösung an. Diese umfasst Angebotserstellung, Auftragsverwaltung, eine voll integrierte technische Planung, Produktionsplanung, Materialwirtschaft, Lagerverwaltung, Qualitätsmanagement, Logistik, Finanzwesen und Controlling. Reinhard Lackner ergänzt: „Komplettiert wird diese Lösung durch die Cloud-Plattform Precast360, womit das Fertigteilwerk Informationen mit seinen Kunden austauschen und z. B. den Freigabeprozess durchgängig digital ausführen kann.“
Viel vorgenommen hat man sich auch für die kommenden Jahre. So wird das Portfolio im Bereich der technischen Planung sowohl unter AutoCAD als auch Revit noch weiter ausgebaut und perfektioniert werden. Im Mittelpunkt der Softwareweiterentwicklung stehen, wie auch in der Vergangenheit, die individuellen Anforderungen der Kunden. Idat gilt als verlässlicher Partner, der neben erstklassigem Service seine Kunden mit individuellen und maßgeschneiderten Tools, wie z. B. der Idat-ERP, in die digitale Zukunft begleitet. Langjährige Zusammenarbeit und großes Branchenverständnis sowie Empathie für den Markt mit seinen ständig wachsenden technischen Anforderungen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Darauf reagiert auch das aktuellste Produkt Idat Revit Precast, das eine Teilnahme an den immer öfter geforderten BIM-Projekten ermöglicht. Lackner: „Wie jedes erfolgreiche Unternehmen ist Idat die Summe seiner einzelnen Teile. Ich bin sehr stolz, so leidenschaftliche, langjährige und hochqualifizierte MitarbeiterInnen zu haben. Als Team werden wir noch viele Herausforderungen gemeinsam meistern. Ich wünsche mir, dass es auch weiterhin so viel Spaß machen wird, für unsere Kunden das Beste zu geben.“