Berliner Bautradition mit Betonfertigteilfassade
neu interpretiert
Die Architektur des Prager Karrees im Berliner Stadthafenquartier interpretiert die hauptstädtische Bautradition des zweigeschossigen Sockelbereichs in zeitgemäßer Weise. Die auf Basis von Dyckerhoff Weiss hergestellten, filigranen Fassadenplatten aus Betonwerkstein geben dem von Max Dudler entworfenen Bau eine moderne Leichtigkeit und Eleganz.
Realisiert wurde die Fassade des hauptsächlich für Wohnzwecke konzipierten Ensembles von der GBJ Geithner Betonmanufaktur Joachimsthal. Die einzelnen Elemente sind nur 40 mm dick und 0,8 bis ca. 6 m² groß. Hergestellt wurden sie aus hochfestem Weißbeton der Druckfestigkeitsklasse C60/75. Der Beton wurde sandsteinfarben und anthrazit eingefärbt, die Oberfläche ist fein sandgestrahlt.
Fassade aus Betonfertigteilen wirkt modern und filigran
Historisch wurde der in Berlin weit verbreitete zweigeschossige Sockelbereich meist mit Natursteinfassaden und teilweise sehr feingliedrig ausgeführt. Im neuen Prager Karree geben die schlank ausgeführten Betonfertigteile dem robusten und darum gerade für Sockelbereiche geeigneten Beton eine besondere Leichtigkeit und Filigranität. Durch Vor- und Rücksprünge entsteht die gewünschte lebendige Optik.
Die vorgehängten Platten sind mit einer Glasfaserbewehrung von Solidian ausgestattet. Als Befestigung fiel die Wahl auf das neu entwickelte Fassadenplattenankersystem FPA SL30 von Halfen. Dieses allgemein bauaufsichtlich zugelassene System ermöglicht eine regelkonforme Verankerung von großflächigen, schlanken Betonfertigteilen ab einer Dicke von 30 mm.
Das Stadthafenquartier gehört zur Europacity, einem nördlich des Berliner Hauptbahnhofs komplett neu entstehenden Stadtviertel, das aktuell eines der größten Baufelder Deutschlands ist. Dem derzeitigen Stadtentwicklungs-Paradigma folgend wird eine gemischte Nutzung durch Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Kultur angestrebt.
Das Prager Karree wurde im Jahr 2019 fertiggestellt, Bauherr ist die Ditting Bau und Quantum Immobilien AG.