Betoneinbausysteme in der Tübbingproduktion
Jedes Tunnelprojekt ist hinsichtlich seiner speziellen Rahmenbedingungen einzigartig, auf Grundlage derer fundierten Auswertung die Vortriebs- und Ausbaumethode festgelegt wird. Dabei steigt der Anteil der maschinell aufgefahrenen Tunnel weltweit immer weiter an. Wenn sich ein Bauherr für einen maschinellen Tunnelbau mittels TBM entschieden hat, muss auch die Tübbingproduktion berücksichtigt oder auf das Know-How eines Betonfertigteilherstellers gesetzt werden.
In den letzten Jahrzehnten haben sich mit der Stand- und der Umlauffertigung zwei unterschiedliche Produktionsmethoden entwickelt, deren Einsatz unter anderem von der geografischen Lage, dem Lohnniveau, der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal oder auch der gesetzlichen Regelungen im jeweiligen Projektland abhängt.
Die zum Konzernverbund der Herrenknecht AG gehörende Herrenknecht Formwork Technology GmbH bietet hierfür geeignete Komplettlösungen an, unterstützt von der WMW Industrieanlagen GmbH als Spezialist für Betoneinbau-, Transport- und Verteilsysteme mit 20jähriger Erfahrung.
Für beide Produktionsmethoden existieren wiederum jeweils unterschiedliche Betoneinbausysteme, sodass für jede Projektanforderung die passende Lösung gefunden werden kann:
Betoneinbausysteme für die Standfertigung
Die WMW Sonder-Krankübel zeichnen sich bei Vorhandensein eines geeigneten Krans und einer entsprechende Hallenhöhe durch niedrige Investitionskosten und geringen Platzbedarf aus. Die Bedienung des Kranverteilerkübels für den Transport am Kranhaken erfolgt am Verteiler über den Schaltschrank oder über eine Funkfernbedienung mit den notwendigen Funktionen für Stachelwalze, Rüttler und Verschluss.
Fahrmischer werden als Betoneinbausysteme meist dann eingesetzt, wenn eine hohe Flexibilität notwendig ist und dabei die Investitionskosten möglichst niedrig gehalten werden sollen. Für das Befüllen der Tübbingschalungen mittels Fahrmischern wird aufgrund der erforderlichen Fahrwege zwischen den einzelnen Schalungen jedoch viel Platz benötigt. Weiterhin kann die begrenzte Auslasshöhe der Mischfahrzeuge dazu führen, dass der Schüttwinkel zu gering ist, also nicht jedes Betonrezept so verarbeitet werden kann.
Soll mit reduziertem Personaleinsatz und in einer begrenzten Zeitschiene betoniert werden, empfiehlt sich der krangeführte WMW 3-Achsen-Betonverteiler. Dieser besteht aus einer Zweiträgerbrücke mit Behälter, Hubrahmen und Laufkatze mit stabilem Fahrrahmen, die dem Betonverteiler eine Bewegungsfahrt nahezu an jede Stelle in der Halle ermöglicht. Am Hubrahmen angebrachte Hydraulikzylinder sorgen für die Hubbewegung des Behälters, um auf verschiedene Höhen, Konsistenzen und Tübbinge reagieren zu können. Der Betonverteiler bekommt seinen Beton entweder direkt von der Mischanlage oder über eine Kübelbahn.
Betoneinbausysteme für die Umlauffertigung
Einen günstigen Einstieg für ein Betoneinbausystem bildet der WMW Standkübel für die schnelle und exakte Dosierung. Hierbei ist der Betonverteiler ohne Fahrfunktionen ausgestattet und stationär mit einer Stützkonstruktion verbunden. Die Tübbingschalung muss dazu präzise unter den Auslass des Betonverteilers positioniert werden. Ein entsprechend ausgelegtes Hydrauliksystem ermöglicht ein schnelles Öffnen und Schließen des Verschlussmechanismus.
Wenn keine ausreichende Höhe für eine Kübelbahn und somit ein Vorsilo zur Verfügung steht, dann existiert die Möglichkeit, mit dem eigentlichen WMW Betonverteiler direkt unter die Mischanlage zu fahren und dort den Beton abzuholen. Der dadurch entfallende Puffer kann durch Kübelgröße und gute Logistik kompensiert werden.
Die anforderungsspezifisch aufgebauten WMW Sonder-Betonverteiler sind besonders flexibel durch Drehfunktion und Teilverschlüsse.
Die Kübelbahn sorgt für eine wirtschaftliche logistische Lösung beim innerbetrieblichen Betontransport. Diese Aufgaben werden durch das WMW Baukastensystem in den verschiedensten Variationen unter Verwendung baugleicher Baugruppen gelöst. Das Kübelbahnsystem, wahlweise ausgerüstet mit verschiedenen Laufwagentypen, ist in der Installation sehr variabel. Durch den Einbau von Weichen, Fahrschienenverschiebungen, hohen Steigungen und Horizontalkurven kann sich an fast alle erforderlichen Schienenwege entsprechend den bauseitigen Gegebenheiten angepasst werden.
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