Dyckerhoff

Betonwerkstein-Tagung 2015: Zukunftsorientierte Lösungen

Das Themenspektrum der diesjährigen Dykerhoff Weiss Betonwerkstein-Tagung in Wiesbaden reichte von innovativen Produktentwicklungen bei Zement und Beton über moderne Bewehrungen und Schalungstechniken bis hin zum umweltschonenden Einsatz von Betonpflaster.

Das Unternehmen Dyckerhoff mit seiner über 150-jährigen Geschichte hatte schon immer den Anspruch „näher an der Zukunft zu sein als andere“, wie Dipl.-Bau-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Martin Möllmann, Direktor der Dyckerhoff AG, bei seiner Begrüßung der rund 120 Gäste im Info-Zentrum betonte. Zu verdanken sei das insbesondere der Arbeit des Wilhelm-Dyckerhoff-Instituts (WDI), das mit seiner hohen Kompetenz und in enger Kooperation mit führenden Hochschulen ständig an zukunftsträchtigen Lösungen arbeitet.

Innovation braucht Forschung

Unter dem Titel „Innovation braucht Forschung“ richtete Dipl.-Ing. Thomas Deuse, bei der Dyckerhoff GmbH zuständig für Produktentwicklung und Spezialbaustoffe, den Blick auf aktuelle und richtungsweisende Entwicklungen, sowohl bei Dyckerhoff wie auch bei der Muttergesellschaft Buzzi. Dazu zählen mit „Next base“ ein Zement auf Basis von Calciumsulfoaluminat-Klinker mit CE-Kennzeichnung, also ein sogenannter CSA-Zement, als Alternative zum Portland-Klinker, aber auch Spezialzemente und -bindemittel auf Basis der Feinstzementtechnologie wie Variodur und Nanodur.

Wie die ständige Forschung und Entwicklung bei Dyckerhoff ganz konkret den Kunden zugutekommen, dies zeigte anschließend Dipl.-Ing. Dennys Dressel von der technischen Beratung der Dyckerhoff GmbH. An Beispielen machte er deutlich, was man in Wiesbaden unter „kundenorientierten Lösungen für Zement und Beton“ versteht. Ausführlich stellte der Referent die verschiedenen, am WDI angewandten Methoden vor, mit denen sich die spezifischen Anforderungen und Probleme der Kunden nachstellen und testen lassen – etwa mithilfe eines IC-Testers oder einer Labor-Pflastersteinmaschine.

Dr.-Ing. Patrick Schäffel von der VDZ GmbH aus Düsseldorf beschäftigte sich in seinem Vortrag mit dem „Frost-Tausalz-Widerstand von Betonpflastersteinen“. Bei seinem Blick auf die „Ergebnisse aus Laborprüfungen“ thematisierte er die widersprüchlichen Aussagen zwischen dem Betonverhalten in der Praxis und im Prüfverfahren ebenso wie die Auswertung von Wetterdaten oder den Einfluss unterschiedlicher Taumittel auf die Dauerhaftigkeit von Betonwaren.

Beton und Umwelt

Wie der „Einsatz von Betonpflasterweisen zur Entlastung der Umwelt“ beitragen kann, das analysierte Dipl.-Ing. Jochen Richard vom Planungsbüro Richter-Richard mit Sitz in Aachen und Berlin. Aus der Sicht eines Planers richtete er den Blick vor allem auf Aspekte wie die Reduzierung der Flächenversiegelung, Lärmminderung und Luftreinhaltung.

Was „nicht-metallische Hochleistungsbewehrungen für schlanke Betonbauteile“ bereits heute leisten, das zeigte Dr. Christian Kulas von der Solidan GmbH aus Albstadt. Nicht-korrodierende Stab- und Flächenbewehrungen aus AR-Glas, Carbon und Basalt ermöglichen besonders dünne, leichte und dauerhafte Betonbauteile. Sie sind ressourcenschonend und werden bereits erfolgreich im Fassaden- oder Brückenbau eingesetzt.

Dass neben Material und Herstellung auch moderne Schalungstechniken den Beton „formen“ machte Lutz Hammer von der Reckli GmbH in Herne deutlich. Insbesondere elastische Schalungseinlagen, sogenannte Matrizen, erlauben es, mit Beton „ein optisches Ausrufungszeichen zu setzen“. Beispielhaft: das Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz, dessen Fassade über 16.000 „Betonblüten“ zieren.

Abgerundet wurde die diesjährige Weiss-Tagung mit einem juristischen Vortrag zur „Aktuellen Rechtsprechung zu Optischen Mängeln“ von Prof. Jürgen Ulrich.

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