Cube Twist: Dach-Wand-Konstruktion aus Carbonbeton – Planung und Ausführung
Im Rahmen des Großprojektes „C³ – Carbon Concrete Composite“ [1], das das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2014 bis 2022 fördert, wird der Verbundwerkstoff Carbonbeton
intensiv untersucht. Im Zuge dessen wird zurzeit ein Gebäude
mit Leuchtturmcharakter am Campus der TU Dresden errichtet.
Bei diesem kommt nur nichtmetallische Bewehrung, vor allem aber Carbonbewehrung zum Einsatz. Dieser Experimentalbau besteht
aus einem in sich geschlossenen, von außen schwarz gehaltenen
Beton(halb)fertigteilkomplex – der Box – aus zwei identischen, in sich verdrehten, hellgrauen Dach-Wand-Flächen – den Twist-Elementen – und raumabschließenden Stahl-Glas-Fassaden. Die beiden Twist-Elemente bilden eine Gebäudegrundfläche von ca. 7,8 × 24,4 m² und führen zu einer lichten Raumhöhe bis 6,3 m. Ihre vertikalen Wandteile werden über die Grundfläche hinaus als Flügel mit einer Länge von 7,9 m weitergeführt, sodass sich eine Gesamtlänge des Gebäudes von etwa 40,2 m ergibt.
Ein Twist-Element besteht aus einer 25 cm dicken, aufgelösten Betontragschale, einer 15 cm starken Dicht- und Dämmebene und einer 4 cm dicken carbonbewehrten Deckschale, die als Witterungsschutz dient. Sie ist über stabförmige Anker aus Glasfaserverbundwerkstoff mit der Tragschale verbunden [3]. Die Schalenkonstruktion wird im Betonspritzverfahren hergestellt. Die Planung und Ausführung der anspruchsvollen 3D-Konstruktion aus Carbonbeton gelingt dank der intensiven Zusammenarbeit aller Projektpartner, zu denen u. a. die AIB GmbH, Bautzen, die Assmann Beraten + Planen AG, Dresden, das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig, die Bendl Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG, Sebnitz, das Betonwerk Oschatz, die Hentschke Bau GmbH, Bautzen, und das Institut für Massivbau der TU Dresden gehören. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für das Frühjahr 2022 geplant.