Innovation: Solidian Form
Das Unternehmen Solidian möchte mit seiner Carbonbewehrung Solidian Form neue architektonische Maßstäbe im Betonfertigteilbau setzen. Von einfachen Winkelbewehrungen bis hin zu Freiformbewehrungen bietet das Produkt einen Mehrwert im Fertigteilbau – insbesondere für Fassaden, aber auch für geformte Betonteile. Die moderne Bewehrung ermöglicht eine Architektur, die sonst fast nicht erreicht werden kann: äußerst dünne, dreidimensional geschwungene Formen aus Beton.
Abhängig von den Anforderungen wird das Produkt als Carbonbewehrung (CFR) oder als Glasfaserbewehrung (GFR) angeboten. Ein variabler Zuschnitt der Standardprodukte kann werkseitig erfolgen. Der Beton kann anschließend in jeder beliebigen Form gegossen oder gespritzt werden. Bei Bedarf stehen hierfür speziell entwickelte Abstandshalter zur Verfügung. Sollen die Rissbreiten maximal begrenzt werden, können die Bewehrungen zusätzlich besandet werden. Des Weiteren können die Bewehrungen von Solidian nicht nur im Fertigteilwerk eingesetzt werden, sondern auch auf der Baustelle. Die Form wird dann vor Ort geschalt und betoniert. Hervorzuheben ist auch die Nachhaltigkeit der Produkte. Derzeit können ca. 98 % der Bauwerke sortenrein getrennt werden. Die Ökobilanz ist im Vergleich zu Stahlbeton besser, da weniger Material benötigt wird.
Die Umsetzung in der Praxis
Am Beispiel einer Brücke wurde aufgezeigt, dass ca. 50 % weniger Ressourcen für den Bau mit Carbonbeton benötigt wurden. Das entspricht einer Einsparung von ca. 27 % CO2-Equivalent. Des Weiteren können Wände durch die Ersparnis an Material dünner gestaltet werden, wodurch Nutzfläche gewonnen wird.
Die Freiformen können am Stück aus der ebenen Matte mit den Standardabmessungen 6,0 m x 2,3 m gebildet werden. Um ihnen die dreidimensionale Form zu verleihen, wird das vorimprägnierte Textil, das sogenannte Prepreg, auf eine eigens gefertigte Schalung gespannt und in einem speziellen Ofen ausgehärtet. Je nach Dimension der architektonisch gestalteten Form, wird die Bewehrung bei Bedarf aus mehreren Elementen zusammengefügt. Auf Anfrage können auch Matten mit einer Abmessung von bis zu 8,0 m x 3,0 m verwendet werden. Diese Gestaltungsmöglichkeiten werden bereits in der Praxis eingesetzt und genutzt. Auch komplexe Freiformen, wie beispielsweise der „Twist“ des Cube Projekts in Dresden, dem ersten komplett aus Carbonbeton hergestellten Gebäude, sind realisierbar. Beim „Twist“ handelt es sich um ein dreidimensional verdrehtes Element. Es besteht aus einer schlanken hohlkammerähnlichen, carbonbewehrten Spritzbetontragschale mit einer 30 mm starken Deckschicht, 60 mm breiten Stegen, einer Wärmedämmebene sowie einer 40 mm dicken Carbonbeton-Wetterschale.