DBV Merkblatt „Injektionsschlauchsysteme und quellfähige Einlagen für Arbeitsfugen“ – Erweiterte Einsatzgebiete
Das DBV-Merkblatt „Injektionsschlauchsysteme und quellfähige Einlagen für Arbeitsfugen“ in der neuen Fassung Dezember 2020 [1] richtet sich wieder an Planer, Ausschreibende und Bauausführende. Es informiert über die Planung und Ausschreibung, die Arbeitsvorbereitung und die Materialauswahl für Injektionsschlauchsysteme und quellfähige Fugeneinlagen und gibt Anwendungshilfen für die Ausführung und Qualitätssicherung sowie Beispiele für die Dokumentation der ausgeführten Arbeiten.
Verpresste Injektionsschlauchsysteme und quellfähige Fugeneinlagen binden nur einseitig im zweiten Betonierabschnitt in den Konstruktionsbeton ein. Die entscheidende Voraussetzung für die erfolgreiche abdichtende Wirkung eines Injektionsschlauchsystems nach einer Injektion ist u. a. der Oberflächenkontakt der Fugeneinlagen in der Arbeitsfuge. Hierzu wurden Ergänzungen für die zulässige Fugenrauigkeit im unmittelbaren Auflagebereich der Schläuche ergänzt.
Erweiterter Anwendungsbereich
Ein Anlass für die erfolgte Überarbeitung und Erweiterung des DBV-Merkblatts von 2010 – neben der Berücksichtigung der Erfahrungen und Produktentwicklungen der letzten 10 Jahre – war die gemeinsam von der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) und dem DBV erklärte
Absicht, unterschiedliche Anwendungsbereiche von Injektionsschlauchsystemen in ein gemeinsam überarbeitetes und ZTV-zitierfähiges DBV-Merkblatt aufzunehmen. Zu den wichtigsten neuen Themen zählen somit die Ergänzung eines Abschnitts zu Ingenieurbauwerken, die durch Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen der öffent-lichen Verkehrsträger Straße (ZTV-ING) und Wasser (ZTV-W) erfasst werden. So wurden u. a. erweiterte Anforderungen für allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisse im Anwendungsbereich der öffent-lichen Verkehrsträger formuliert (abP-ZTV).
Im neuen Anhang D werden Anforderungen und Merkmale von Schlauchfüllstoffen festgelegt, die bei der Ausschreibung und bei der Prüfung der technischen Produktunterlagen der Hersteller einzuhalten und zu beachten sind. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurden die meisten Zeichnungen auf 3D umgestellt (Abb.).