„Das Besondere am BIBM-Kongress ist die europäische Idee dahinter“
Bedingt durch die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen findet der ursprünglich für Anfang Mai 2020 geplante BIBM-Kongress 2020 nunmehr vom 14. bis 16. November 2021 in Kopenhagen statt. Die Geschäftsführer Dr. Ulrich Lotz und Michael Voss sowie Projektleiter Denny Bakirtzis vom Organisator Building Congress Forum stellten sich den Interviewfragen der BFT-Chefredaktion:
BFT International: Guten Tag Herr Dr. Lotz, guten Tag Herr Voss, guten Tag Herr Bakirtzis. Vom 14. bis zum 16. November dieses Jahres soll in Kopenhagen der BIBM Kongress stattfinden. Was ist das Besondere am europäischen Verband BIBM?
Dr. Ulrich Lotz/Michael Voss:
Richtig, der BIBM-Kongress ist definitiv der erste Kongress, der noch in Corona-Zeiten im Jahr 2021 für die Betonfertigteilbranche in Präsenzform stattfinden wird.
BIBM ist der europäische Verband der Betonfertigteilindustrie. Ihn gibt es seit den 1950er Jahren und er veranstaltet in regelmäßigen Abständen von drei Jahren einen großen europäischen Kongress. In diesem Jahr steht die 23. Auflage an. Er findet in einem Betonfertigteilgebäude statt, nämlich im Tivoli Congress Center in Kopenhagen.
BFT International: Eine attraktive Stadt, um einen Kongress abzuhalten?
Dr. Ulrich Lotz: Ja, die auch im Herbst ihren Charme hat, mit moderner Architektur, die mit dem Baustoff Beton sehr leicht und spielerisch umgeht. Allgemein ist Kopenhagen eine wahnsinnig offene, junge, europäische Stadt und das passt natürlich auch zum Kongress. Seit Januar 2020 ist Denny Bakirtzis der zuständige Projektleiter hierbei. Wir hatten das Ganze bereits mit einem Projektleiter sehr gut vorbereitet. Aber Herr Bakirtzis hat sich seither in sehr kurzer Zeit sehr intensiv eingearbeitet.
BFT International: Der Kongress findet also in Präsenz statt und greift, wie man es aus dem Programm lesen kann, große Themen auf: Dekarbonisierung, Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft, Recycling. Herr Bakirtzis, was ist das Besondere an diesem Kongress?
Denny Bakirtzis: Das Besondere ist natürlich seit jeher die europäische Idee dahinter. Das Motto in diesem Jahr ist „Precast Excellence in Nordic Countries“. Die Branche in den „nordischen“ Ländern ist einfach schon viel weiter als hier.
Dr. Ulrich Lotz: Richtig, wir hatten bereits mit Dänemark als Gastland Claus Bering, den Präsidenten des dänischen Verbands und bis November letzten Jahres auch des europäischen Verbands, zu Gast auf den BetonTagen. Dort hat er eine ganz andere Idee gezeigt, bei der es nicht nur darum geht, Teile zu liefern, sondern systemisch zu denken, ganze Häuser und Bauprojekte aus Fertigteilen heraus zu konzipieren. Diesen skandinavischen Vorsprung wollen wir Europa zeigen.
BFT International: Warum sind denn die Betonverbände und Serviceorganisationen Baden-Württemberg so qualifiziert dafür, den Kongress auszurichten?
Dr. Ulrich Lotz: Weil wir nicht nur die BetonTage organisieren und damit jahrzehntelange Erfahrung aus dem Veranstaltungsbereich mitbringen, sondern auch, weil wir viele andere Dienstleistungen in unserem Haus anbieten; so z. B. als Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle mit drei qualifizierte Bauingenieuren.
BFT International: Das heißt, sie eignen sich besonders dafür, weil sich bei Ihnen Eventerfahrung und Praxisnähe verbinden?
Dr. Ulrich Lotz: Absolut. Wir organisieren außerdem viele Seminare und Schulungen und kennen den Markt, ich will einmal sagen, wie nur wenige andere. Aber der ganze Kongress lebt ja von Kooperationen. Als Veranstalter hat die Building Congress Forum GmbH die Ausrichtung des BIBM Kongresses von der FBF Betondienst GmbH (BetonTage) bereits Ende 2019 übernommen. Zeitgleich ergab sich eine interessante Option, worüber wir sehr froh sind: Der Bauverlag mit seinem neuen Eigentümer Michael Voss hat sich eingebracht. Mit dem Team der BFT haben wir hier eine interessante Konstellation, mit der wir einerseits unsere Kongressexpertise, andererseits aber auch die große Medienvielfalt des Bauverlags nutzen können.
Michael Voss: Der Bauverlag ist z. B. in der Architektur gut aufgestellt, hat mit der BFT International zugleich aber auch eines der Leitmagazine der Betonbranche. Wir freuen uns sehr, dass die BFT mit ihrem Chefredakteur Silvio Schade und dem Senior Sales Manager Jens Maurus hier sehr engagiert ist. Das ist ein tolles Projekt, eingebettet in unsere neue Gesellschaft BCF – Building Congress Forum, mit der wir gemeinsam in Zukunft gerne andere Events veranstalten wollen.
In der BFT wird dann auch der Kongressband erscheinen.
BFT International: Gibt es noch weitere Kooperationspartner?
Dr. Ulrich Lotz: Natürlich das Team des BIBM aus Brüssel um Alessio Rimoldi und Magdalena Herbik. Ein wichtiger Mitträger ist außerdem die IPHA mit dem Geschäftsführer Carsten Friberg. Herr Friberg und die International Prestressed Hollowcore Association sind ebenfalls sehr engagiert und offizieller Kooperationspartner, worüber wir uns sehr freuen.
BFT International: Kann man noch als Aussteller teilnehmen? Die Begleitausstellung ist fast ausverkauft, richtig?
Denny Bakirtzis: Stimmt, so gut wie ausverkauft. Ein paar letzte Möglichkeiten gibt es aber noch und wir haben aufgrund der guten Nachfrage noch weitere Ausstellerplätze schaffen können. Alle Informationen zur Ausstellung und zur Registrierung als Aussteller oder Teilnehmende sind unter www.bibmcongress.eu abrufbar. Dort finden sich zum Download auch das Programm, die Ausstellerinformation und unser Hygienekonzept.
BFT International: Sie sprechen die nächste Frage schon indirekt an. Wir sind noch in der „Corona-Zeit“ und viele sprechen über die Hygienebedingungen, haben vielleicht auch noch Furcht oder Ängste, sicher vor Ort dabei zu sein. Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dort, wie muss man sich die Situation in Kopenhagen vorstellen?
Denny Bakirtzis: Mit Hygienekonzepten fanden auch im letzten Jahr Messen und Kongresse in Dänemark statt. Schon im August wurde beispielsweise die Designmesse Formland in Herning als Präsenzmesse abgehalten. Das Event war für uns natürlich erst einmal branchenfremd, zeigte aber, dass Dänemark bereits im letzten Jahr auf einem guten Weg war. Wir erwarten ca. 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und bis zu 80 Aussteller. Für solche Veranstaltungen sieht es in Dänemark sehr gut aus. Vor allem, weil auch das Tivoli Congress Center gut aufgestellt ist.
BFT International: Woran lässt sich das festmachen?
Denny Bakirtzis: Das Tivoli Congress Center gehört zusammen mit den beiden anderen Hotels, mit denen wir für den Kongress zusammenarbeiten, zur Arp-Hansen Hotel Group, die vom dänischen Verband Horesta mit dem „Safe to visit“-Siegel ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung erhält nur, wer sich zu 110 % an die Regeln hält.
Vor Ort hält man sich beispielsweise genau an das präzise durchdachte Hygienekonzept, es gibt frei zugängliche Desinfektionsmittelspender, die Reinigungsprozesse wurden angepasst, die Reinigungsteams wurden und werden täglich extra für das Thema sensibilisiert. Es gibt hier auch die Möglichkeit, die Mindestabstände einzuhalten, wie sie von den Behörden zu Recht angeordnet werden.
BFT International: Man kann also mit gutem Gewissen zum Kongress nach Kopenhagen reisen und auch das „social program“ kommt nicht zu kurz, richtig?
Michael Voss: Genau, wir fangen Samstag am Nachmittag mit einer Sightseeing-Tour in Kopenhagen an. Den Sonntagmorgen hat man zur freien Verfügung. Abends gibt es dann ein erstes „Get-Together“ mit Welcome-Drinks und Snacks. Dort ist auch die Ausstellung bereits geöffnet. Der erste ganze Vortrags- und Ausstellungstag ist der Montag. Am selben Abend wartet dann auch der Langelinie Pavillonen neben der Kleinen Meerjungfrau mit Blick auf den Kanal auf die Teilnehmenden. Im charmanten dänischen Interior-Design der 1950er Jahre findet hier das Galadinner statt. Am Dienstag kann zudem noch an einer Begleitpersonen-Tour ins Umland Kopenhagens teilgenommen werden, und bei Interesse kann man auch noch eine oder zwei Nächte länger bleiben und Kopenhagen noch einmal persönlich erleben. Alle Informationen gibt es unter www.bibmcongress.eu.
BFT International: Besten Dank für das Gespräch und viel Erfolg Ihnen beim ersten Präsenzkongress für die europäische Betonfertigteilbranche nach der langen „Corona-Zeit“!
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