Dauerhaftigkeitseigenschaften
Mit der nächsten Fassung der DIN EN 197-1 sollen mit CEM II/C-M und CEM VI weitere klinkereffiziente Zemente genormt werden. CEM II/C-M-Zemente enthalten mindestens 50 M.-% Klinker, CEM VI-Zemente mindestens 35 M.-%. Weitere Hauptbestandteile sind Kalkstein, Hüttensand, Flugasche und Puzzolane. Im VDZ wurden in verschiedenen Forschungsprojekten die Eigenschaften von Mörteln und Betonen unter Verwendung solcher Zemente untersucht.
In diesem Beitrag werden Frisch- und Festbetoneigenschaften sowie Dauerhaftigkeitskennwerte von Betonen mit CEM II/C-M (S-LL)-Zementen aus diesen Projekten sowie weiterer Literatur dargestellt. Wo möglich, werden die Ergebnisse mit den in Deutschland üblichen Bewertungskriterien bzw. mit den Eigenschaften von Betonen, beispielsweise mit CEM I oder CEM III/A (Referenzbetone), verglichen. Der Beitrag enthält zudem Ergebnisse von Untersuchungen mit CEM II/B-LL-Zementen. CEM II/B-LL-Zemente sind bereits in der DIN EN 197-1 enthalten, wurden aber bisher in Deutschland im konstruktiven Bereich nur vereinzelt eingesetzt. Sie könnten aufgrund der Rohstoffverfügbarkeit ggf. eine größere Bedeutung gewinnen. Die expositionsabhängigen Verwendungsmöglichkeiten von CEM II/C-M (S-LL)- und CEM II/B-LL-Zementen können anhand dieser Daten abgeschätzt werden.
Die Auswertung eigener Untersuchungen und von Literaturdaten zeigt, dass mit CEM II/C-M (S-LL)- und ggf. auch mit CEM II/B-LL-Zementen mindestens wesentliche Anforderungen an Frisch- und Festbetoneigenschaften für Innen- und Außenbauteile erfüllt werden können.
CEM II/C-M (S-LL)-Zemente und CEM II/B-LL-Zemente haben somit hinsichtlich ihrer technischen Eigenschaften sowie der Verfügbarkeit der zu ihrer Herstellung notwendigen Ausgangsstoffe das Potenzial, in weiten Teilen des Betonbaus in Deutschland eingesetzt zu werden und so zur Reduzierung der CO2–Emissionen der Betonbauweise beizutragen.