Die neue Brücke zwischen Samborondón und Guayaquil
Täglich werden 60.000 Fahrzeuge dieses neue 780 m lange Straßenbauwerk überqueren, das damit den wachsenden Verkehr in den beiden durch den Fluss Daule getrennten Provinzen Samborondón und Guayaquil im südamerikanischen Staat Ekuador entlastet. Mehr als eine Million Einwohner profitieren von dieser Verkehrsinfrastruktur mit je vier Fahrzeugspuren, zwei Pannenstreifen, einem Fahrradweg sowie einem Fußgängerweg in beiden Richtungen. Mit dieser Brücke, deren Kosten sich auf schätzungsweise 72 Mio. Dollar belaufen, wird sich die Fahrzeit zwischen Guayaquil und Samborondón um etwa 30 Minuten verringern.
Die Verbindung zwischen den beiden Städten erstreckt sich über eine Länge von ca. 2,25 km. Der Brückenkorridor beginnt in Samborondón mit der 780 m langen Zufahrt bei km 3,5 der Hauptstraße zur Brücke und endet in Guayaquil nach Überquerung der Autobahn Narcisa de Jess bei Km 1,3, wo die Brücke in die Avenida José María Egas mündet und als Verbindung zur Narcisa de Jess Avenue abzweigt.
Ausführendes Unternehmen der Baumaßnahme ist das Konsortium Enlace 780, ein Zusammenschluss der spanischen Firma Eurofinsa und der ecuadorianischen Bauunternehmung Verd S.A.
1.200 neue Arbeitsplätze
Durch diese als Gemeinschaftsprojekt der beiden Stadtverwaltungen vergebene komplexe Infrastrukturmaßnahme wurden 1.200 Arbeitsplätze geschaffen.
Das Brückenbauwerk besteht aus einer Kombinierten Bauweise aus Pfählen und Trägern aus Baustahl sowie einer Stahlbeton-Oberschicht. Im Bereich der Straßenbrücke von Samborondón besteht das Tragwerk aus 39 Pfeilern mit einem Durchmesser von 800 mm sowie weiteren 70 Pfeilern mit einem Durchmesser von 1.500 mm als Tragwerk im Bereich der Straßenbrücke von Guayaquil. Die Länge des Bauwerks beträgt 410 m für die Straßenbrücke auf der Seite von Guayaquil, ergänzt durch 780 m für die Flussüberquerung von Ufer zu Ufer und nochmals eine 180 m lange Straßenbrücke auf der Seite von Samborondón.
Die Hauptbrücke ist für vier Fahrbahnen mit zusätzlich zwei Pannenstreifen, einem Radweg und einem Fußgängerweg in beide Richtungen ausgelegt und hat dabei eine Gesamtbreite von 26 m.
Betonfertigteilplatten für die Brücke verwendet
Der schwierigste Teil des Projekts bestand in der Hauptbrücke über dem Fluss Daule, da dies zum einen die Herstellung der Pfeiler, deren Einbau unter der Flussoberfläche und deren Versenkung in die von den Ingenieuren vorgesehene Tiefe umfasste.
Aufgrund der Gezeitenwirkung, wobei der Wasserpegel des Flusses Höhenunterschiede von 4 m erreicht, stellte das Rammen der Pfeiler in den Fluss eine große Herausforderung dar und erforderte einen erheblichen logistischen Aufwand. Neben den Schleppern mit Kränen und riesigen Hämmern für das Rammen der Pfeiler kamen drei große Lastkähne für die maritime Logistik zum Einsatz. So konnte der Zeitplan eingehalten werden. Als eine strategische Entscheidung ist das Konstruktionsverfahren für die Montage der Träger zu sehen.
Die gesamte Oberfläche des Brückenbauwerks besteht aus Betonfertigteilplatten, die für die Brücke und Straßenüberführung verwendet wurden und jeweils entsprechend den in den Plänen vorgesehenen Bemessungen und Merkmalen und unter Verwendung von Beton mit einer 28-Tag-Festigkeit von 420 kg/cm² hergestellt wurden.
Die Spannglieder müssen zusätzlich zu einer hohen Festigkeit spezifische Eigenschaften aufweisen, um den Anforderungen an Spannbeton gemäß den Spezifiaktionen von ASTM A421 und A416 zu entsprechen.
Bestimmungen für konstruktive Betonbauten
Die Auslegung der Konstruktion unterliegt generell den Bestimmungen gemäß ACI 318-95 für konstruktive Betonbauten; entsprechend sind die Bemessungsangaben vorzulegen, aus denen alle allgemeinen Angaben der Planung entnommen werden können: Für Stahldrähte zur Vorspannung von Beton, wie sie bei Anwendungen mit Kaltverformung jedoch nicht zur Verankerung genutzt werden, kommt hochfester Stahl zum Einsatz.
Die Drähte und Litzen für Spannbetonglieder entsprechen den Richtlinien der Normen ASTM-A-416 und ASTM-A-421.
Text: Mauro Nogarín