Erfolgsgeschichte eines „Newcomers“ in
Belgiens Betonfertigteilindustrie
Die Firma Predalco ist seit 2011 als Kleinproduzent von Elementdecken, den sogenannten „Predalles“, in der belgischen Stadt Lokeren nordwestlich von Brüssel tätig. Mit zunächst einer großen Umlaufanlage zur Herstellung von Elementdecken begann für Predalco ein beeindruckender Entwicklungsweg, bis hin zu einem landesweit führenden Hersteller von Elementdecken mit insgesamt 45 Mitarbeitern und einer täglichen Produktionskapazität von bis zu 3.000 m².
Erst vor einigen Monaten wurde die zweite, vom deutschen Anlagenbauer für die Fertigteilindustrie Ebawe, einem Unternehmen der Progress Group, ein führender Anbieter von Fertigbeton- und Bewehrungsanlagen, gelieferte Umlaufanlage bei Predalco in Betrieb genommen, mit einem nicht unerheblichen Einfluss auf dem belgischen Markt.
Einzigartige Firmengründung
Noch vor 10 Jahren arbeitete Peter Van der Stock, der CEO und geschäftsführende Gesellschafter der Firma Predalco, als passionierter Ingenieur in einem belgischen Bauunternehmen, als sich ein Investor mit der Frage an ihn wandte, ob er sich vorstellen könnte, gemeinsam ein Betonfertigteilwerk zu gründen. Nach kurzem Überdenken konnte es Van der Stock und entschied sich, die Herausforderung anzunehmen. „Als wir das Wagnis eingingen, hatte ich keine Vorstellung von dem Markt, auch nicht davon, was die anderen machen oder von den idealerweise notwendigen Maschinen“, erinnert er sich. „Um diese Kenntnisse zu erlangen, fuhren wir zunächst durch Europa und besuchten zahlreiche Fertigteilwerke. Aufgrund meiner fehlenden Erfahrung und Informationen war ich zu der Zeit darauf bedacht, keine grundlegenden Fehler zu begehen, die unsere Pläne katastrophal beenden hätten können, insbesondere da wir unser Eigenkapital investiert hatten. Wir sind anfangs von einer täglichen Produktionskapazität von 600 m² Elementdecken in den ersten 4 bis 5 Jahren ausgegangen. Aber schon kurz nach der Investition in unsere erste Umlaufanlage mussten wir feststellen, dass die Marktsituation sehr schwierig war, insbesondere da die Kunden stark an ihre Lieferanten gebunden waren und die etablierten Hersteller alles dafür taten, uns unter Druck zu setzen.“
Das erste Jahr endete mit einer Produktionsmenge von insgesamt nur 60.000 m² Elementdecken enttäuschend. Bei Predalco musste man in sehr kurzer Zeit lernen, dass man die großen Unternehmen herausfordern musste, um auf den Markt zu gelangen, und dass dies nur durch ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal möglich ist, was letztlich zum Durchbruch führte, und so konnte das Unternehmen nach zwei Jahren den Ausstoß auf 180.000 m² steigern sowie auf ca. 500.000 m² Decken im Jahr 2018.
Das Erfolgsrezept: Kundenorientierung und Software
„Wir entschlossen uns zum Markteintritt mit der Einstellung des kleinen Marktes, was bedeutet, dass Service und Kundennähe die Grundpfeiler der Predalco-Philosophie darstellen würden, um unser Unternehmen damit wirklich von den großen Massenherstellern zu unterscheiden.“ Die starke Ausrichtung des Unternehmens auf Service führte zur Entwicklung einer eigenen Software, die dazu dient, die Predalco-Kunden in allen Phasen ihrer Projekte und Tätigkeiten zu unterstützen.
Darüber hinaus werden alle Plattenstapel bereits im Werk entsprechend dem Bauablauf angeordnet. Außerdem unterstützt eine spezielle Logistik-Datenbank die proaktive Kommunikation mit dem Kunden per SMS etc. Bei Predalco ging man sogar so weit, über einem Zeitraum von mehr als 5 Jahren ein eigenes ERP-System zu entwickeln, wobei der Kunde im Mittelpunkt des gesamten unternehmerischen Denkens und Handelns steht. „Ich denke, dass wir in dieser Hinsicht etwas Einzigartiges geschaffen haben, was wirklich von den Kunden geschätzt wird“, betont Van der Stock.
Ebawe & Progress: von Anfang an zuverlässige Partner
„Eine der grundlegendsten Entscheidungen, die wir treffen mussten, war die Wahl eines Anlagenpartners, dem wir Produktionsausstoß und -leistung anvertrauen konnten und den wir bereits in der Planungsphase zu Rate ziehen konnten. Nach einer sehr gründlichen Marktanalyse entschieden wir uns schließlich für die Progress Group mit ihren hoch spezialisierten Unternehmen Ebawe, als Experte für Umlaufanlagen, und Progress Maschinen & Automation, für unseren Bedarf im Bereich Fertigung von Stahlbewehrung vom Coil,“ so Van der Stock. Nach der positiven Erfahrung mit der ersten Umlaufanlage im Jahr 2011, entschied sich Predalco im Jahr 2018 für eine zweite Umlaufanlage als exaktes Gegenstück zur ersten Anlage.
Die optimale Balance zwischen menschlicher Arbeitskraft und Automation
„Wir waren sehr zufrieden mit den Erfahrungen, die wir mit der ersten Fertigungsanlage gemacht haben,“ so Van der Stock weiter. „Aber diesmal war es uns sehr wichtig, mehr Automation in die Stahlbewehrungs-Fertigung zu bringen.“ Der in die Umlaufanlage integrierte Progress Richt- und Biegeautomat MSR 16 arbeitet vom Coil, was zur Optimierung des Produktionsablaufs führt und die Lagerkosten senkt sowie den Materialtransport erleichtert und eine wirtschaftliche Produktion gewährleistet. Die Progress Gitterträgerschweiß- und Umschlagmaschinen der Serie VGA Versa bieten ein Höchstmaß an Flexibilität und just-in-time Gitterträger-Fertigung. Wurden die Gitterträger in der Vergangenheit auf Lager gekauft, was zu hohen Lager- und Bearbeitungskosten führte, so wurde mit der Gitterträgerschweißmaschine eine flexible, just-in-time Fertigung mit der Inbetriebnahme der neuen Umlaufanlage eingeführt.
Mit der neuen Umlaufanlage strebt man bei Predalco zudem die richtige Mischung zwischen manueller Arbeit und Automation an. Um höchstmögliche Präzision seiner Fertigteile sicher zu stellen, setzt das Unternehmen in der Umlaufanlage einen Plotter ein, um so etwaige mögliche Fehler aufgrund menschlichen Versagens zu vermeiden. Um Beton einzusparen und den Beton möglichst effizient und zeitsparend einzubringen sorgt ein automatischer Betonverteiler, der über ein Betonfördersystem beschickt wird, für optimierte Betonverteilung. Aufgrund der sehr guten Balance zwischen menschlicher Arbeit und Automation werden für den Betrieb der Umlaufanlagen jeweils nur acht Arbeiter benötigt, so sind in der gesamten Produktion des Unternehmens insgesamt 16 Produktionsmitarbeiter tätig.
Weiteres Wachstum im Blick
Auch für 2019 strebt Predalco weiteres Produktionswachstum an und hofft auf einen Produktionsausstoß von mindestens 600.000 m² Halbfertigdecken. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unsere Produktionsleistung aufgrund der bewährten Philosophie von Kunden- und Service-Orientierung weiterhin ausbauen können. Auch hierfür sind wir der Ansicht, mit der Progress Group den richtigen Partner gefunden zu haben, der das richtige Gesamtkonzept für Planung und Betrieb eines Fertigteilwerks verfolgt,“ so Van der Stock abschließend.
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