Es sei denn, man tut es …
Die Möglichkeiten der westeuropäischen Staaten, in kurzer Zeit Flüchtlinge aufzunehmen, sind begrenzt. Das haben die letzten Wochen gezeigt. Nachdem eine Mehrheit der Bürger in Italien, Deutschland und anderen Ländern die Menschen aus den Krisen- und Kriegsgebieten Syrien, Irak oder Afghanistan mit Mitgefühl und Tatkraft empfangen haben, wird jetzt diskutiert, wie die Flüchtlinge auf mehr EU-Staaten verteilt, wie sie untergebracht und versorgt werden können.
Dass wir Flüchtlinge aus den Krisen- und Kriegsgebieten, sogenannten unsicheren Herkunftsländern, aufnehmen müssen, daran besteht kein Zweifel. Diese Bereitschaft ist weder naiv noch schwärmerisch, trotz aller Folgeprobleme; sie ist menschlich, rational und vor allem realistisch. Denn die Menschen kommen – ob wir wollen oder nicht.
Was das mit Beton zu tun hat? Auf den ersten Blick nichts. Dann aber doch wieder viel: Erstens fehlt es an Wohnraum für die Flüchtlinge. In Deutschland etwa wird deshalb über den Bau von zusätzlichen Unterkünften diskutiert. Eine Chance nicht zuletzt für die Hersteller von Fertigteilen. Warum nicht mit staatlicher Förderung einfache Modulbauten anbieten – tatsächlich sind der BFT-Redaktion erste entsprechende Vorschläge bekannt. Zweitens fehlt es auch unserer Industrie in vielen Ländern an Fachkräften. Mittlerweile ist bekannt, dass nicht nur syrische Ärzte nach Europa flüchten, sondern auch qualifizierte Handwerker und Facharbeiter – aus anderen Industrien gibt es erste Beispiele für die erfolgreiche Integration von arbeitswilligen Flüchtlingen in die Produktion von mittelständischen Unternehmen.
Die Flüchtlinge sind da. Und aus der neuen Situation ergeben sich neue Chancen. Gefragt sind unternehmerischer Mut, Ideen und Tatkraft. Wie heißt es so schön: Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es.