Fertigteil-„Shelter“ für Flüchtlinge (Video)
Pfiffig und geschäftstüchtig reagiert das Betonwerk Heinrich Hachmeister mit Sitz in der Stadt Andernach auf die Zuteilung von Flüchtlingen in das Bundesland Rheinland-Pfalz. Gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW), das als Bundesanstalt dem Bundesinnenministerium zugeordnet ist, entwickelte das Team um Geschäftsführer Martin Hachmeister eine temporäre Flüchtlingsunterkunft aus Betonfertigteilen. Pate stand eine Unterkunft, die das THW in den 1990er Jahren während des Bürgerkriegs im mittlerweile zerbrochenen Vielvölkerstaat Jugoslawien für Flüchtlinge einsetzte. Vermarktet wird das urheberrechtlich geschützte Modulgebäude von Hachmeister auch mit dem englischsprachigen Begriff für Schutzunterkunft als Beton-„Shelter“.
Die Basisversion besteht aus einer Bodenplatte, vier Wänden und einer Dachplatte. Die 150 mm dicke Betonbodenplatte wird über einer Planung aus Kiessplitt und auf extrudergeschäumten Polystyrol-Hartschaumplatten verlegt. Wie im Fertigteilbau üblich sind in die 100 mm dicken Betonwände mit 80 mm B1-Dämmung bereits alle Fenster und Türen eingebaut – Stromleitungen können später auf der Wand angebracht werden. Das Dach besteht aus einer 150 mm dicken Beton-Dachplatte und einer Isolierung aus Polystyrol-Hartschaumplatten. Die Anschlüsse und Verbindungen zwischen Bodenplatte, Wänden und Dach erfolgen über Ankerschienen und Schraubgewinde.
Für bis zu sechs Personen
Das Gesamtgewicht aller Einzelteile einer Unterkunft liegt bei 22 t, sodass pro Lkw ein Bausatz vom Werk auf die Baustelle befördert werden kann. Mit drei Mitarbeitern lässt sich ein Shelter innerhalb von 1,5 h aufbauen. Die Grundfläche des Shelters in der Basisversion beträgt 14,50 m². Laut Hachmeister und THW passen bis zu sechs Feldbetten in die Unterkunft.
Ende Oktober hatte das Betonwerk Heinrich Hachmeister gemeinsam mit dem THW bereits rund 60 der Beton-Shelter in der Ortschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler montiert, auf dem Gelände der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) des Bundesinnenministeriums. Insgesamt soll dem Andernacher Betonwerk ein Auftrag über 150 Beton-Shelter für dieses Gelände vorliegen.
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