Infraleichtbeton als haufwerksporiger Leichtbeton

Geregelter Einsatz vom Fertigteil zum Ortbeton

Infraleichtbeton (ILC) stellte in seinen Anfängen eine Weiterentwicklung gefügedichter Leichtbetone (LC) nach DIN EN 206 und DIN EN 1992 dar. Zugunsten einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit wich die Rohdichte deutlich nach unten ab, während die Festigkeit sich zum Teil noch im Rahmen der vorgenannten Normen bewegte. Immer schärfere Anforderungen an die Wärmedämmwirkung der Außenwände erfordern inzwischen noch niedrigere Rohdichten, um akzeptable Außenwanddicken zu behalten. Dies ist mit gefügedichten Leichtbetonen nicht mehr zu erfüllen. Zudem stellt eine Extrapolation insbesondere der vorhandenen Bemessungsregeln in den maßgeblichen Normen einen erheblichen Aufwand dar, weil viele Aspekte zusätzlich experimentell abgesichert werden müssen.

Streng genommen entsprechen die bisherigen ILC nicht nur in punkto Festigkeit und Rohdichte nicht der Definition eines gefügedichten Betons. Da sie mit deutlich mehr als 10 Vol.-% Luftporen hergestellt werden, gelten sie aufgrund ihrer hohen Porosität als haufwerksporige Betone. Letztlich führt nur ein radikaler Schritt zu einer praktikablen Lösung, der die Wünsche der Anwender und die bauaufsichtlichen Randbedingungen in Deckung bringt.

Als neuer Bezug wird die Norm für vorgefertigte bewehrte Bauteile aus haufwerksporigem Leichtbeton, DIN EN 1520, herangezogen und für den Einsatz als Ortbeton erweitert. Mit dieser Norm liegen die erforderlichen Bemessungsregeln vor. Die Ausführung als Ortbeton ist unter anderem möglich, weil sich haufwerksporiger Leichtbeton (LAC) mit einer geschäumten Matrix schon seit mehr als zwei Jahrzehnten im Fertigteileinsatz bewährt hat und mit der Technik produziert und verarbeitet werden kann, die schon für gefügedichte Leichtbetone erfolgreich eingesetzt wird. Klärungsbedarf besteht vornehmlich bei der Festlegung der Annahmekriterien für den Beton auf der Baustelle. Diese und andere Fragen werden derzeit zusammen mit mehreren Herstellern geklärt. Der Ansatz und die bisherigen Ergebnisse werden vorgestellt.

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