Holz-Textilbeton-Verbundbauweise

Großformatige und vorgefertigte Fassadenelemente

Seit einigen Jahren werden so genannte Textilbetone als Fassadenelemente eingesetzt. Zur Bewehrung dieser Bauteile werden Textilgelege verwendet, welche meist aus alkaliresistenten Glasfasern, Carbonfasern oder Armid-fasern hergestellt sind. Eine weitere, relativ moderne Bauweise ist die Holz-Beton-Verbundbauweise, welche die Vorteile der beteiligten Materialien im Verbund nutzt. In einem FuE-Vorhaben, das vom Labor für Holzbau der Hochschule RheinMain in Kooperation mit der Hemmerlein Ingenieurbau GmbH durchgeführt wurde, wurden beide Bauweisen kombiniert. Das Ziel war es, großformatige, leichte Fassadenelemente in Holz-Beton-Verbundbauweise ohne Stahlanteile zu entwickeln.

Gefördert wurde das FuE-Vorhaben durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)“. Die Idee des Projektes bestand darin, die Betondeckung um den für den Korrosionsschutz des Stahls erforderlichen Anteil zu reduzieren, wodurch äußerst schlanke, leichte und damit wirtschaftliche Fassadenelemente aus Beton geschaffen werden können. Um trotz der geringen Dicke eine hohe Tragfähigkeit und Steifigkeit gewährleisten zu können, sollten diese dünnen Platten im Verbund mit Holz eingesetzt werden. Dazu wurden erstmals Textilgelege aus Glasfasern beziehungsweise Karbonfasern eingesetzt, um sowohl als mechanisches Verbindungsmittel in der Verbundfuge zwischen Holz und Beton als auch als Bewehrung in der Betonplatte zu dienen.

Durch die Ausbildung als HBV-Fassadenelemente sollte die Belastung für die Gebäudestatik im Vergleich zu anderen Fassadenplatten aus Beton mit vergleichbarer Größe reduziert werden. Für die HBV-Fassadenelemente, die das gesamte Erscheinungsbild eines Gebäudes bestimmen, wurde ein selbstverdichtender Beton entwickelt, der das Einbringen des Betons in die schlanken, bewehrten Bauteile ermöglicht. Für die Verbindung zwischen Holz und Beton wurde ein Textilgelege mit alkaliresistenten Glasfasern verwendet. Die großformatigen, vorgefertigten Fassaden-elemente haben letztlich eine Breite von etwa 2,5 m und eine Länge von 4,9 m. Auf einer 2,5 m breiten Platte kommen drei parallel verlegte Rippen zum Einsatz.

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