Horizontal gewölbte Kastenträgerbrücken erweitert
Um die beiden vorhandenen, horizontal gewölbten Kastenträgerbrücken im nördlichen Teil des Autobahnkreuzes Holendrecht zu verbreitern, begann Ende 2016 deren Umbau. Die Maßnahme gilt laut Herstellerangabe als einzigartig, denn soweit bekannt ist, werden Arbeiten dieser Art in den Niederlanden zum ersten Mal ausgeführt. Für den Ausbau lieferte Haitsma Beton neue, maßgefertigte Kastenträger. Diese mit der bestehenden Konstruktion zu verbinden, stellte sich als größte Herausforderung des Projekts heraus.
Aufgrund des Ausbaus der A9 am Gaasperdammerweg in Amsterdam ist es für den reibungslosen Verkehrsfluss erforderlich, das Autobahnkreuz Holendrecht zu verbreitern. So werden unter anderem die beiden existierenden Verbindungsbögen, die über die A2 führen, mit zusätzlichen Fahrbahnen erweitert. Zuständig für die Ausführung ist das Baukonsortium IXAS, bestehend aus Ballast Nedam, Fluor, Heijmans und 3i Infrastructure. Diese Gemeinschaft vergrößert den Abschnitt A9 zwischen Holendrecht und Diemen.
In der Vergangenheit hatte Haitsma Beton bereits vorgefertigte Träger für die neuen Brücken geliefert, die die A9 über den Fluss Gaasp führen. Auch bei dem aktuellen Bauvorhaben kooperierte das Konsortium bereits während der Planung mit dem Hersteller.
Vielfältige Anforderungen
Neben dem Kostenrahmen waren bei dem Projekt weitere Faktoren wie die Bauzeit, der Umweltschutz und eine möglichst geringe Beeinträchtigung des Verkehrs zu berücksichtigen. Deshalb kamen der Abriss der vorhandenen Überführung und der anschließende Neubau nicht infrage. Als beste Lösung erwies es sich, die horizontal gewölbten Kastenträgerbrücken zu erweitern – eine Premiere in den Niederlanden.
Um dies zu realisieren, sollten an beiden Seiten Kastenträger zum Einsatz kommen. Mittels Druckschicht lassen sich die neuen Elemente mit der bestehenden Brückentafelkonstruktion baulich verbinden. Bei der nördlichen Überführung sind fünf, bei der südlichen Überführung sechs Zwischenstützen vorgesehen. Die Gestaltung der ergänzenden Bauteile ist auf das Erscheinungsbild der alten Kastenträgerbrücke abgestimmt. Dies resultiert in einer sehr schlanken Detaillierung mit einer Höhe von nur 800 bis 900 mm, bei einer Länge von maximal 26 m. Die Träger sind gleichzeitig gewölbt. Darüber hinaus sind die äußeren Träger, die die Brückenränder bilden, aus ästhetischen Gründen abgeschrägt. Sie werden später mit einem Randelement versehen.
Millimeterarbeit und schrittweise Montage
Die größte Herausforderung stellt die Verbindung der Kastenträger mit der vorhandenen Brücke und dem abschließenden Bogen dar. Da die Wölbungen nur kleine Toleranzen haben, ist hier Millimeterarbeit gefragt. Der Freiraum auf der Unterseite zwischen den Trägern und der Brücke soll mit glasfaserverstärkten Platten versehen werden, um eine flache Decke herzustellen. Ein weiterer Knackpunkt ist die umfangreiche Vorspannbewehrung: Sie muss mit dem kleinen Durchmesser der tragenden Bauteile kompatibel sein.
Die Montage der horizontal gewölbten Träger begann Ende des vergangenen Jahres. Insgesamt sind dafür sechs Wochenenden eingeplant, wobei jeweils ein Teil des Straßennetzes für den Verkehr verfügbar bleibt. Voraussichtlich wird der Aufbau Mitte 2017 abgeschlossen sein. „Die bisherigen Arbeiten waren komplex, sind jedoch hervorragend verlaufen. Die Biegung des Trägers passt sich den Konturen der vorhandenen Brückentafel ideal an. Wir können auf erfolgreiche Montagewochenenden zurückschauen“, so Jasper Doornbos, Projektleiter bei Haitsma Beton.
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