Kanal mit hoher Kapazität und Qualität
Nach einer Untersuchung der „Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall“ (DWA) sind in Deutschland rund 17 % der öffentlichen Kanäle sanierungsbedürftig. Häufigste Ursache: das hohe Alter des Kanalnetzes, denn nur etwa rund ein Drittel der Kanäle wurde in den letzten 25 Jahren gebaut. Der größte Teil, nämlich 36 % der deutschen Kanäle, weist derzeit dagegen ein Alter zwischen 26 und 50 Jahren auf. Der Rest ist noch älter.
Die häufigsten Schadensbilder sind schadhafte Anschlüsse wegen der damals fehlenden Anbohrgeräte und Risse in den Rohrsystemen durch die starke Zunahme insbesondere des Lkw-Verkehrs.
Ein exakt 100 Jahre altes Kanalsystem wurde jetzt in der 450 m langen Kornstraße in der deutschen Stadt Osnabrück erneuert. Damit dieses die geforderte Lebensdauer von weiteren 50 bis 100 Jahren erreicht, kamen Bauteile zum Einsatz, die besondere Qualitätsanforderungen erfüllen.
Verunreinigung vermeiden
Aber nicht nur das Alter, sondern auch die starken Regenereignisse der letzten Jahre veranlassten die Stadtwerke Osnabrück zum Handeln. „Die Sanierung des Trennsystems in der Kornstraße war notwendig, da die Kanäle bereits Schäden wie Risse und Undichtigkeiten aufwiesen. Eine ordentliche Entwässerung konnte so auf Dauer nicht mehr sichergestellt werden. Zudem bestand die Gefahr von schädlichen Verunreinigungen des Grundwassers“, erklärt Daniela Fiege, Bauleiterin in der Abteilung Entwässerungsnetze und -anlagen der Stadtwerke Osnabrück.
Deshalb wurde bereits 2013 damit begonnen, einen neuen Regenwasserkanal aus Beton zu verlegen. Aus hydraulischen Gründen wurde der Querschnitt des Kanals von 1,00 m auf 1,20 m vergrößert. „Damit verfügt der Regenwasserkanal nun über eine ausreichende Kapazität, um auch größeren Regenereignissen standzuhalten“, so Fiege.
Parallel zu den Kanalarbeiten wurden auch die Anschlussleitungen zu den Häusern erneuert, da auch diese verschiedene Schäden aufwiesen. Eine besondere Herausforderung war die vorhandene Gashochdruckleitung mit einem Durchmesser von 20 cm. „Nicht nur die neu zu verlegenden Anschlussleitungen müssen die Gashochdruckleitung queren, sondern auch der Regenwasserkanal“, erklärt Fiege. „Dieser wurde im Bereich der Hochdruckleitung nicht aus kreisrunden Betonrohren verlegt, sondern aus einem Rechteckprofil, um die Kreuzung zu ermöglichen“, so die Bauleiterin.
Vormontiertes
Schachtbauwerk
Für die Anbindung der neu zu verlegenden Kanäle in der Kornstraße mit der vorhandenen Kanalisation in der Bramscher Straße lieferte die Firma Betonbauteile Kleihues aus Emsbüren ein Schachtbauwerk aus Beton mit einem Gewicht von 24 t, einer Höhe von 2,50 m und einer Länge und Breite von je 3,00 m.
Das verbaute Schachtbauwerk und sämtliche Betonrohre entsprechen den hohen Qualitätsrichtlinien der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre (FBS). Diese umfassen eine werkseigene Produktionskontrolle mit lückenloser Qualitätsüberwachung von den Ausgangsstoffen über die Herstellung bis zu den Endprodukten.
Eine weitere Besonderheit stellt die werkseitige Vormontage des Schachtbauwerks in Elementbauweise durch den Hersteller dar. „Statt die einzelnen Schachtwände mit viel Aufwand auf der Baustelle zusammenzufügen, wurde das Bauteil bereits in unserem Werk vormontiert“, erklärt Dipl.-Ing. Paul-Martin Großkopff, Geschäftsführer von Kleihues Betonbauteile.
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