Stahlbetonrohre für Stauraumkanal in FBS-Qualität
Die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz verfügt über ein Kanalnetz von etwa 274 km Länge. Von hier aus fließt das Schmutz- und Regenwasser in geregelten Bahnen über das Klärwerk Schönmühle in die Schwarzach. Um auch für die Zukunft die Voraussetzungen für ein funktionsfähiges Kanalnetz zu schaffen, welches in der Lage ist, sämtliche anfallende Niederschläge aufnehmen und ableiten zu können, saniert die Große Kreisstadt seit Jahren ihr Kanalnetz. Seit Beginn dieses Jahres bauen die Verantwortlichen einen besonders großen Stauraumkanal bei dem neben 140 m FBS-Stahlbetonrohren mit Drachenprofil auch sechs FBS-Sonderbauwerke zum Einsatz kamen.
Seit Jahren arbeitet das Tiefbauamt der knapp 40.000 Einwohner zählenden Stadt daran, die hydrotechnischen Verhältnisse in verschiedenen Bereichen des Stadtgebietes zu verbessern. Schritt für Schritt wurden bisher die bei Starkregen immer wieder auftretenden Rück- und Einstauprobleme im Mischwassernetz durch Profilvergrößerungen einzelner Kanalstrecken saniert. Grundlage der einzelnen Objektplanungen liefert ein Generalentwässerungsplan aus dem Jahre 2009.
Profilvergrößerungen auf DN 800 bzw. DN 1400
Bis Ende Juli arbeitete die Stadt nun an der Sanierung eines Teilabschnittes des Kanalnetzes in der Altdorfer Straße. Hier führten bisher Kanalrohre mit Kreisprofil DN 300 die anfallenden Schmutz- und Niederschlagswässer ab.
Kanalamtsleiter Dipl.-Ing. Ernst Schmidt aus Neumarkt erläutert die Maßnahme: „Die aktuellen Gegebenheiten dieser Kanalstrecke waren für die derzeit immer häufiger auftretenden Niederschlagsereignisse absolut nicht ausreichend. Der Generalentwässerungsplan errechnet daher für diesen Teilabschnitt deutliche Profilvergrößerungen von ehemals DN 300 auf DN 800 bzw. DN 1400 nach der Sanierungsmaßnahme. In Absprache mit dem Tiefbauamt sollen zur maximalen Ausnutzung des Einstauvolumens statt der bisherigen Kreisprofile sogar größtmögliche Drachenprofile zum Einsatz kommen. Mit einem Trockenwettergerinne von r = 125 bis 140 mm und 1:1 geneigten Schrägen bis Kämpferhöhe sowie mit Falz- bzw. Glockenmuffenrohrverbindungen und einem Sohlgefälle von durchgehend 5 ‰ sorgen diese dafür, dass der Trockenwetterbetrieb weitgehend selbstreinigend erfolgen kann. Ablagerungen bei Niedrigwasser sollen damit so gut wie vermieden werden. Hiermit sind gute Voraussetzungen geschaffen, den Reinigungsaufwand für den Kanal in Grenzen zu halten“, so Schmidt.
Fertigteilbauweise bringt zeitlichen Vorteil
Auf einer Länge von rund 140 m wurde der neue Stauraumkanal daher aus Stahlbetonrohren DN 800 und DN 1400 mit einem Drachenprofil realisiert. Ausgehend von diesen Rohrquerschnitten und dem sich ergebenden Stauraumvolumen von 70 m³ wurde damit eine deutliche Erhöhung der Rückhaltevolumina erreicht.
Neben den Stahlbetonrohren setzt sich der Stauraumkanal aber noch aus weiteren Bauteilen zusammen, denn die Rohrdimensionen des Stauraumkanals erforderten Kurven und Verbindungsbauwerke. Bereits im Zuge der Ausführungsplanung haben sich die Planer der Stadt gemeinsam mit dem verantwortlichen Ingenieurbüro Dotzer aus Neumarkt aufgrund des engen Zeitplans für FBS-Schachtbauwerke in Kompaktbauweise entschieden. Hierzu Ernst Schmidt: „Der Einbau der sechs Stahlbetonfertigteile erfolgte deutlich schneller als die Herstellung in Ortbetonbauweise, dies bringt uns einen wichtigen Zeitvorteil.“
Betonrohre in FBS-Qualität
Die Stahlbetonrohre wurden nach der FBS-Qualitätsrichtlinie 1-3 „Sonderquerschnitte und Sonderausführungen von Betonrohren und Stahlbetonrohren in FBS-Qualität“ mit werkseitig fest in der Muffe verankerten Dichtungen und die Schachtbauwerke nach der FBS-Qualitätsrichtlinie 2-2 „Schachtbauwerke der Kanalisation in Kompaktbauweise“ von der Josef Schnurrer GmbH & Co. KG (Weiden), einem langjährigen Mitgliedsunternehmen der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. (FBS), hergestellt. Nur Produkte mit dem FBS-Qualitätszeichen erfüllen diesen hohen Qualitätsanspruch, der eine umfassende werkseigene Produktionskontrolle vorsieht. Hiermit ist eine lückenlose Qualitätsüberwachung von den Ausgangsstoffen über die Herstellung bis zu den Endprodukten sichergestellt.
Darüber hinaus sorgt eine halbjährliche Qualitätsüberwachung durch bauaufsichtlich anerkannte Güteschutzgemeinschaften und Prüfinstitute für die Einhaltung der hohen Standards.
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